Es ist Nacht,
und mein Herz kommt zu dir,
hält's nicht aus,
hält's nicht aus mehr bei mir.

Legt sich dir auf die Brust,
wie ein Stein,
sinkt hinein, zu dem deinen hinein.

Dort erst,
dort erst kommt es zur Ruh,
liegt am Grund
seines ewigen DU.

Christian Morgenstern (1871 - 1914)
deutscher Schriftsteller

Mit diesem Gedicht möchte ich euch von Herzen ein schönes Weihnachtsfest wünschen.
Ich möchte mich für all eure Grußkarten und E-Mails zum Fest bedanken und ich wünsche euch frohe und auch besinnliche Tage im Kreis eurer Lieben.

Eine Kerze für den Frieden,
die wir brauchen,
weil der Streit nicht ruht.

Für den Tag voll Traurigkeiten
eine Kerze für den Mut.

Eine Kerze für die Hoffnung
gegen Angst und Herzensnot,
wenn Verzagtsein unsren Glauben
heimlich zu erschüttern droht.

Eine Kerze, die noch bliebe
als die wichtigste der Welt:
eine Kerze für die Liebe,
voller Demut aufgestellt,

daß ihr Leuchten den Verirrten
für den Rückweg ja nicht fehlt,
weil am Ende nur die Liebe
für den Menschen wirklich zählt.

Elli Michler
Aus: Ich wünsche dir ein frohes Fest, © Don Bosco Verlag, München, 6.Aufl. 2003

Der Knabe

Ich möchte einer werden so wie die,
die durch die Nacht mit wilden Pferden fahren,
mit Fackeln, die gleich aufgegangenen Haaren
in ihres Jagens großem Winde wehn.

Vorn möcht ich stehen wie in einem Kahne,
groß und wie eine Fahne aufgerollt.
Dunkel, aber mit einem Helm von Gold,
der unruhig glänzt. Und hinter mir gereiht
zehn Männer aus derselben Dunkelheit
mit Helmen, die wie meiner unstet sind,
bald klar wie Glas, bald dunkel, alt und blind.

Und einer steht bei mir und bläst uns Raum
mit der Trompete, welche blitzt und schreit,
und bläst uns eine schwarze Einsamkeit,
durch die wir rasen wie ein rascher Traum:
die Häuser fallen hinter uns ins Knie,
die Gassen biegen sich uns schief entgegen,
die Plätze weichen aus: wir fassen sie,
und unsre Rosse rauschen wie ein Regen.

Rainer Maria Rilke, Winter 1902/03, Paris

Gerade heute früh schrieb ich ja von den kleinen Überraschungen, die man nicht erwartet und über die man sich dann so sehr freuen kann. Schon am 14. Dezember fing hier die Zeit der Überraschungen an, da habe ich in meinem "Kaffee-Klatsch" die Frage gestellt:

Habt ihr auch Extratassen zu Weihnachten?

Bis vor 2 Stunden hatte ich keine... aber nun stehen in unserem Haushalt gleich drei dieser süßen Tassen und die werden nun die restliche Zeit bis Weihnachten jeden Morgen unseren Kaffee servieren ...

Ich glaube der Lucki hat auch solche, denn von ihm kam heute dieses Tassenfoto und gleichzeitg die Tassenlieferung ...

Ein herzlicher Dank geht nach Gelsenkirchen und ... in diesem Sinne:
Gute Freunde sind Engel die uns wieder auf die Beine helfen, wenn unsere Flügel vergessen haben wie man fliegt.

Dann kam eine wunderschöne Weihnachtskarte von Peter an, handgeschrieben von ihm und selbstgestaltet von seiner Frau Doris - ihr kennt ihn sicher nicht, denn er ist zwar einer meiner treusten Leser hier aber er sagt nicht viel im Blog zu meinen Ergüssen. Um so mehr freu ich mich das seine Gedanken immer bei mir sind.
Und zum Abschluß heute rief mich eben Gwen aus England an um mir ihre Wünsche zu übermitteln ...

Ja, das sind so die kleinen Ãœbrraschungen die ich meinte... - jemand denkt an dich ...

... einfach zu nix ... Ich müsste so viele liebe Mails beantworten, aber ich komm nicht dazu. Ich hoffe zwischen den Feiertagen ist irgendwann etwas mehr Zeit. Ich will ja auch nicht nur ein einfaches "Danke und bis bald" formulieren, das ist nicht so mein Ding und so stapeln sich in meinem Posteingang noch unbeantwortete Briefe ...

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Immer um die Weihnachtszeit fällt mir das Lied KEINEN PFENNIG von Johanna von Koczian ein, sie hat es mit einer eindrucksvollen Stimme gesungen, das mir immer die Tränen in den Augen standen, wenn ich es hörte...

Wenn ich über manchen Weihnachtswunschzettel der in diesen Tagen geschrieben wird nachdenke, dann wünschte ich mir das dieses Lied - auch wenn es direkt damit nichts zu tun hat - ab und an wieder gespielt würde ...
Es sind die kleinen Überraschungen die Weihnachten so schön machen und nicht die großen Geschenke die man sich vielleicht wünscht, aber über die man sich am Ende nicht freuen kann, weil man sie erwartet hatte.