Geschichte
Carl von Linné (1701-1778) ein bedeutender schwedischer Gelehrter und Botaniker, Begründer der binären Nomenklatur (nach der alle Lebewesen einen international anerkannten lateinischen Namen erhielten) verlieh den Kamelien ihren Gattungsnamen.
Er ehrte damit - quasi postum - einen Laienbruder der Jesuiten Namens Georg Joseph Kamel, der seinen Namen - weil damals groß in Mode - lateinisiert hatte in Georgius Josephus Camelius.
Joseph Kamel - 1661 in Brünn geboren - lernte Apotheker - wurde
Jesuit - legte sein ewiges Gelübde ab als Laienbruder.
26-jährig verlässt Kamel seine Heimat, wird mit Mönchen und einem
weiteren Laienbruder auf die Philippinen entsandt.
Dort erwirbt er sich große Beliebtheit durch seine umfangreichen
Kenntnisse als Arzt und Apotheker, dank seine gründlichen Ausbildung
als Pharmazeut.
Seine umfangreichen Sammlungen, exakten Beschreibungen und
Zeichnungen der Pflanzen- und Tierwelt der philippinischen
Hauptinsel Luzon, die in verschiedenen Werken in England
veröffentlicht wurden, seine Verdienste um die Anwendung
europäischer und fernöstlicher Heilpflanzen zum Wohl der Bevölkerung
der philippinischen Inseln verschaffte ihm große Beliebtheit.
Kamel lebte 18 Jahre in Manila, der Hauptstadt der Hauptinsel der
Philippinen. Er starb dort im Mai 1706.
Kamel hat die nach ihm benannte Pflanze nie beschrieben, deshalb
wohl auch nie gesehen und mit Sicherheit auch nicht nach Europa
eingeführt.
1706 - stirbt Georgius Josephus Camelus
1753 - Gattungsname durch Carl von Linné (binäre Nomenklatur)
1859 - erste entdeckte Kamelienart auf den Philippinen
Carl Peter von Thunberg, einer der eifrigsten und später
bedeutendsten Schüler von Carl von Linné,
einer seiner späteren Nachfolger auf dem Lehrstuhl für
Naturgeschichte im schwedischen Lippsalza, war 1775-76 als Arzt in
der Ostindien-Kompanie tätig. Vermutlich soll er die ersten vier
Exemplare einer Wildpflanze der Cam.japonica mit einfachen roten
Blüten in Europa eingeführt haben.
aufgeschrieben von
Günther Dummer