Kamelien für den Garten
Die
Frage nach der besten Kamelie für den Garten lässt sich nicht
beantworten.
Die besten Voraussetzungen für eine optimale Überwinterung sind
vielleicht folgende:
Für Freilandpflanzung nie jüngere Pflanzen als vier Jahre
beim Einkauf auswählen.
Der Gartenstandort sollte für die Winterzeit (1.1.-30.3.) wenn
möglich immer schattig sein zumindest am Vormittag darf nie die
Sonne auf die Pflanze scheinen.
Gleichzeitig muss sie so geschützt stehen das der
austrocknende Winterostwind verhindert werden kann.
Staunässe
und alkalische Untergründe sind auszuschließen. Kamelien lieben
einen leicht sauren (ph-Wert 5,5) durchlässigen
waldhumusähnlichen Boden, der gegebenenfalls angelegt werden
muss. Wo Rhododendron gut wachsen, ist für Kamelien ebenfalls
ein guter Platz.
Keine Kamelie darf vor dem 16. März und nach dem 30. Juli
gepflanzt werden.
Nur im Gartenboden eingewurzelte Kamelien haben gute
Überwinterungschancen.
Das vorbereitete Pflanzbett ist mit 50 cm tief genug; die Breite
des Pflanzloches richtet sich nach dem Umfang des Wurzelballens
(ab 40 cm Durchmesser)
Kamelien sind Flachwurzler und bilden einen ähnlichen Wurzelballen aus wie Rhododendron auch lassen sie sich noch nach Jahren umsetzen ohne Schaden zu nehmen.
Bei jeder Neupflanzung im Garten immer ungedüngte Erde verwenden. Nach dem 1. Pflanzjahr genau wie bei Rhododendron düngen.
Kamelien als Topfpflanze
In
normal beheizten Wohnungen können Kamelien ihre Blüten nicht
entfalten. Am Besten sind demzufolge unbeheizte Räume wie zum
Beispiel ein Wintergarten, die eine Mindestluftfeuchte von 60%
während der Blütezeit bieten können. Je heller der Standort,
desto intensiver die Blütenfarbe. Viel Licht und Sonne im
Sommerhalbjahr verhilft zu gutem Knospenansatz.
Eine Düngung mit fast allen handelsüblichen Blumendüngern ab dem
Blattneuaustrieb bis einschließlich Juli im wöchentlichen
Rhythmus ist sinnvoll. Die angegebene Dosis muß jedoch halbiert
werden. Alle zwei Jahre sollte die Pflanze umgetopft werden.
Häufiger jedoch nicht, da sonst ein schlechter Knospenansatz zu
erwarten ist.
Als
Substrat sollte man humusreichen Kompost oder Einheitserde
verwenden.
Beim Gießen ist auf gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe zu
achten. Tägliches Einsprühen oder Abbrausen mit weichem
lauwarmen Wasser hält Knospen und Wurzelballen gleichmäßig
feucht. Leitungswasser darf bis 10° dH haben, sonst Regenwasser
verwenden.
Das Zurückschneiden der Triebe sollte man möglichst vermeiden,
da dies auf Kosten der Blütenknospentriebe im Folgejahr geht.
Durchgewachsene Triebe muss man aber entfernen da sonst die
Pflanzenform leidet. Kamelien immer im Sommerhalbjahr schneiden.
Standortwechsel oder Drehen kann man die Pflanze beliebig oft,
vorausgesetzt ist ein ausreichend kühler Raum - im Winter unter
+15 Grad.
Nur
selten treten Schädlinge oder Krankheiten bei Kamelien auf.
Schildläuse werden am sichersten mit Sommeröl Para Sommer 2%ig
tropfnass gespritzt. Pilzkrankheiten können durch gleichmäßiges
gießen (keine stauende Nässe) am leichtesten vermieden werden.
Nach den Eisheiligen (um den 11.-15. Mai) kann die Kamelie ins
Freie an einen hellen - aber nicht an einen zu sonnigen - Platz
gestellt oder mit dem Topf im Garten eingegraben werden.
Knospenfall entsteht meistens durch Pflegefehler, die schon
Wochen oder Monate vorher entstanden sein können.
Hauptursache war dann anhaltende Trockenheit der Luft oder im
Wurzelballen. Sobald härtere Fröste drohen, muss die Kamelien
wieder an ihren kühlen Ort mit möglichst hoher Luftfeuchtigkeit
geräumt werden.