Samstag, 6. Januar 2007
Stell dir mal vor ...
... du bist unterwegs - egal ob hier in D-Land oder im Urlaub irgendwo auf der Welt - und du stellst fest, das deine EC-Karten u.ä. plötzlich verschwunden sind. Wie ich darauf komme? Nun, das ist jemandem in der Silvesternacht irgendwo in Spanien passiert.
Guter Rat ist teuer, denn wie sperre ich nun die Karten?
Es gibt seit 1. Juli 2005 Hilfe dafür, der Andi wusste auch gleich: Man wählt 116 116 oder im Ausland eben +49 116 116. Dann frage ich ihn: Und welche Karten-Nummer hat deine EC-Karte? Tja und da hörte es auch schon wieder auf ...
Es ist zwar hübsch eine 1.-Rettungs-Telefonnummer zu haben, aber man muss sich auch identifizieren können damit es funktioniert.
Wir gehen so leichtsinnig mit unseren doch so wichtigen Dokumenten um. Ich habe mir nun erst einmal bei 116116.eu einen Notfallpass ausgefüllt und der kommt an eine Stelle, die ich mir noch ausdenken muss ... :)
Was mir dazu noch einfällt, ich sage immer, Frauen haben in ihren Handtaschen ihr ganzes Leben. Bei mir war das auch so, bis vor vielleicht 12 Jahren. Ich weiß noch wie heute, ich fahre an Cindy's Schule um sie aus dem Hort abzuholen. Davor war ich noch am ungefähr 3 km entfernten Geldautomaten und hatte abgehoben.
An der Schule angekommen, flog die schwarze Handtasche in den noch dunkleren Fußraum meines Autos und ich dachte noch, kannste liegen lassen, sieht eh niemand, kommst ja gleich wieder.
Klar, als ich wieder zum Auto kam, war dort schon großer Trubel und Kinder riefen, die haben im Auto eingebrochen. Ich dachte, ich kollabiere. Die Beifahrerfensterscheibe war eingeschmissen und die Tasche war natürlich weg. Mit ihr das Geld, meine Wohnungsschlüssel, all meine Ausweise, meine EC-Karten, damals gab es noch Schecks für die Bank und klar hatte ich mindestens 10 Stück davon dabei und ich weiß nicht was noch alles - mein Leben eben.
Handy gabs noch nicht für mich und ich musste als erstes anrufen um die Karten und Schecks zu sperren - ja aber wie in die Wohnung kommen? Der Andi lebte zu der Zeit in Zwickau. Klein-Cindy saß hinten im Auto und sagte leise: Mama ich habe doch meinen Schlüssel dabei. Ich war froh ohne Ende, also nach Hause gefahren, Polizei angerufen und völlig kopflos gefragt, was ich tun soll. Kommen Sie her, war die Antwort und geben Sie eine Anzeige auf.
Also habe ich die Cindy zur Nachbarin gegeben und dann wieder rein ins Auto und zur Polizei. Dort sagte man mir, das ich unbedingt das Auto reparieren lassen muss, denn wenn jetzt noch mehr passiert damit, bin ich nicht mehr versichert.
Also bin ich in die erstbeste Autowerkstatt gefahren, die mir einfiel. Zu damaligen Zeiten galt "Nur Bares ist wahres". Ich glaube die Monteure hatten arges Mitleid mit mir, denn ich stand da und sagte: Sie müssen bitte meine Autoscheibe reparieren und ich brauche dafür eine Rechnung, denn ich habe kein Geld und Sie müssen mir einfach glauben wer ich bin, denn ich kann mich nicht ausweisen, weil mir das und das passiert ist ...
Sie haben die Scheibe sofort repariert und eine Rechnung geschrieben und ich war glücklich ohne Ende. Dann ging es wieder nach Hause und ich habe den Schlüsseldienst angerufen, damit man unser Wohnungsschloss auswechselt, ich hätte sonst kein Auge in der Nacht zu gemacht.
Was noch passiert ist? Nun natürlich haben die Diebe 4 Schecks eingereicht bei der Bank, es gab damals immer 400 Mark pro Scheck. Das Geld habe ich wieder bekommen, ich konnte mir auch die Schecks ansehen und man hat festgestellt, das die sich noch nicht Mal Mühe gegeben hatten, um meine Unterschrift zu fälschen.
Es gab neue Ausweise, eine neue Handtasche die ein viertel von dem Ausmaß meiner alten hatte, aber es gab nie wieder Schecks, denn das war mir eine Lehre - die Versicherung hat damals noch alle Unkosten die mir entstanden bezahlt, ich glaube heute gibt es sowas nicht mehr.
Nach 3 Wochen klingelt mein Telefon, ich wurde von der Stadtreinigung angerufen, man hatte auf einem der Förderbänder meine Brieftasche entdeckt, mit allen Ausweisen und Fahrerlaubnis usw. Ich habe mich gefreut ohne Ende, obwohl es ja sinnlos war ...
2 Jahre später hat ein mit uns befreundeter Anwalt meinen Mann gefragt: Sag mal, deiner Frau sind dann und dann Schecks gestohlen worden? Ich muss die Täterin verteidigen, aber sie wird sicher davon kommen, denn sie behauptet, sie wurde dazu gezwungen.Â
Es gibt also nichts was es nicht gibt ... in diesem Sinne 116 116 nur mal so für alle Fälle :) und in Handtaschen gehört ein Schminkpinsel und ein Rouge und weiter nix ... lach ...
Marion - #1 - 06.01.2007 21:56 - (Antwort)
... in brauch in meiner Handtasche unbedingt noch nen Kamm, eine Packung Tempotaschentücher und einen Lippenstift. Wo der Schlüssel und das Geld hinsoll ... ? Rätselnde Grüße von Marion
Agnes - #2 - 06.01.2007 22:57 - (Antwort)
Versteh ich jetzt nicht mit dem Sperren. Ich habe von MasterCard eine Telefon Nummer bekommen wo ich meine Karte sperren lassen kann. Als bei uns eingebrochen wurde, und meine Geldbörse mit Ausweis und allen Karten war weg, hab ich die Nummer angerufen, und die Karte wurde sofort gesperrt. Ich brauchte keine Kartennummer anzugeben. Die Telefonnummer zum Sperren der EC Karte wußte ich nicht, die hat man mir sofort bei der Polizei gegeben (dass war erst der zweite Anruf), so dass mein dritter Anruf dann diese Karte sperrte und dort brauchte ich auch keine Kartennummer angeben. Ist das jetzt geändert?
Wolfgang aus Greifswald - #3 - 07.01.2007 00:42 - (Antwort)
Liebe Mari, bin bisher von solchem Ungemach verschont geblieben, 116116 weiß ich, weiß aber nicht, ob das auch aus den Funknetzen geht. Bei der Kartennummer hätte man mich dann spätestens auch auf dem falschen Fuß erwischt - ich dachte immer es reicht der Name und die Anschrift als Identifikation. Habe mein Portemonnaie in der Hosentasche (nicht in der Ar..tasche), da habe ich selber Mühe, es rauszupolken - ein Taschendieb hat das auch noch nie versucht, denn das würde ich gewahr werden und ihm heimleuchten. Aber mein Mobiltelephon wollte ich schon mal sperren lassen - und die Sperrnummer habe ich genau in diesem Teil abgespeichert ;o)) wie ungeschickt!! Jedenfalls bist Du statistisch mit dem Thema Handtaschenklau durch, das passiert Dir bestimmt nicht nochmal, ebenso das mit dem eingeschlagenen Autofenster. In diesem Sinne wünscht Dir der Wolfgang aus Greifswald eine gesegnete Nacht, laß es Dir gut gehen.
Mira - #4 - 07.01.2007 15:36 - (Antwort)
und in Handtaschen gehört ein Schminkpinsel und ein Rouge und weiter nix ...sagst Du. Ich hab mal bei Freunden etwas an deren erster Homepage gebastelt und mir zu diesem Zweck ein Script auf Diskette gezogen. [USB-Sticks gab es damals noch nicht]. Ich bat den Andy, mir die Diskette aus der Handtasche zu geben, und weil er sie nicht finden konnte, kippte er den gesamten Inhalt auf den Boden. Die Jungs standen fassungslos vor dem, was da heraus fiel. Erwartet hatten sie Lippenstift, Taschentücher, ja sogar Tampons. Und was gab es? Disketten, CDs, ein Ladegerät, Kabel... Jaja, das Mysterium Frauenhandtasche.
Gwen - #5 - 07.01.2007 17:43 - (Antwort)
eine spannende Geschichte!Was mich wirklich gewundert hat, war zu erfahren, dass die Stadtverwaltung dich angerufen hat wegen der Papiere. Hierzulande wird sich kein Schwein drum scheren, selbst dann, wenn die Tasche direkt bei der Gemeinde liegen würde. Mir wurde einmal der Geldbeutel im Supermarkt gestohlen. Ich bemerkte es als ich an der Kasse zahlen wollte. Ich wusste auch wer das war: zwei Frauen gingen ständig hinter mir her beim einkaufen und redeten irgend eine Fremdsprache. Wahrscheinlich rumänisch. Als ich an der Kasse stand, konnte ich jedoch bezahlen, weil ich niemals meine Geldkarte im Geldbeutel trage:-))In der Geldbörse hatte ich etwa 20 Euro und sonst lagen dort Visitenkarten, meine Krankenkassen Karte und anderes Schnick-schnack.Also, die Diebinnen waren so anständig und warfen mein Geldbeutel(natürlich ohne Geld)in den Briefkasten der Gemeinde. nur durch den Zufall habe ich davon erfahren. Keiner hat mich angerufen.
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