Sonntag, 28.12.03
07:15 Uhr
Einen Gedanken verfolgen -
- wie
bezeichnend dies Wort! Wir eilen ihm nach,
erhaschen ihn, er entwindet sich
uns, und die Jagd beginnt von neuem.
Der Sieg bleibt zuletzt dem
Stärkeren.
Ist es der Gedanke, dann läßt er uns nicht ruhen, immer wieder
taucht er auf - neckend, quälend, unserer Ohnmacht, ihn zu fassen, spottend.
Gelingt es aber der Kraft unseres Geistes, ihn zu bewältigen, dann folgt
dem heißen Ringkampf ein beseligendes, unwiderstehliches Bündnis auf Leben und
Tod, und die Kinder, die ihm entspringen, erobern die Welt.
Marie von
Ebner-Eschenbach (1830-1916)
...wahre Worte sag ich nur...- ich verfolge
auch gerade einen Gedanken - oder verfolgt er mich?
(....)
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