Stumm liegt die träumende Natur
Stumm liegt die träumende Natur;
Wozu die große Stille brechen?
Das Herz laß mit dem Herzen nur,
Das Auge mit dem Auge sprechen!
Spricht Blüthe so mit Blüthe nicht
An des Jasminstrauchs duft'gen Zweigen?
So Stern zu Stern mit goldnem Licht
Nicht in der Sommernächte Schweigen?
Das ist die Sprache, weltenalt,
Die lang die Liebe schon gesprochen,
Eh sie den ersten Laut gelallt;
In Worten spricht sie nur gebrochen.
Adolf Friedrich von Schack (1815-1894)
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