Dienstag, 17. März 2009
Leaves
Montag, 16. März 2009
... auf der Wiese ...
Freitag, 13. März 2009
"Warum?" - und keine Antworten ...
Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin schon wie meine Omi ... ich wollte immer anders sein, ich wollte nie Worte sagen wie: "aber damals bei uns" ... und nun? ...
Nun sitzt man wieder einmal völlig hilflos, schüttelt mit dem Kopf und denkt, warum nur? ...
Das "Warum?" werden wir nicht erfahren ...
Meine Gedanken kreisen immer wieder um Winnenden, um den Jungen, um seine Eltern, um seine Schwester - um die vielen Opfer und deren Eltern und Freunde.
Um das "Warum"... und ich kann es eigentlich nicht in Worte fassen ...
Meine eigene Kindheit geht mir durch den Kopf dabei ...
Wie war das noch damals in 1. Klasse mit 6 Jahren?
Ich, spindeldürr, rothaarig, Sommersprossen ohne Ende, abstehende Ohren und eine Brille, die grauenhaft aussah ... - geärgert haben sie mich nur ein einziges mal deshalb - dabei ging meine Brille kaputt - unsere Klassenlehrerin, ich seh es noch wie gestern vor mir ... - die hat sich die Bürschchen so zur Brust genommen, das denen hören und sehen verging ... nie wieder habe ich das Wort "Brillenschlange" gehört ...
2 Jahre später, auf dem Heimweg ...
5 Kerlchen aus meiner Klasse, die Strumpfhosen wollten sie mir runterziehen ... ich habe mich gewehrt und irgendwann hat einer gesagt, ach lass sie ... - ich habs meiner Mutter erzählt daheim und die hat in der Schule angerufen ...
Was danach passiert ist, ich weiß es nicht, ich weiß nur noch es gab großen Ärger. Die Lehrerin hatte das alles im Griff und es gab nie wieder solch einen Vorfall ..., mit keinem der Mädchen ...
Ich hatte keine Angst in die Schule zu gehen, ich wusste, die Lehrerin steht hinter mir, sie hilft und richtet und beschützt ... ja dieses Bild hatte ich von ihr.
Sie hatte neben ihrem "Bildungsauftrag" auch noch einen "Erziehungsauftrag" -Â Warum? Weil sie mehr Zeit mit uns verbracht hat, als unsere Eltern in der Woche leisten konnten ...
Von 8.00 bis 16.00 Uhr waren wir in der Schule und im Hort, wir waren aufgeräumt ... wir haben gelernt, gespielt, getobt ... Blödsinn gemacht und mussten dafür wieder gerade stehen ...
Wir waren im Sportverein, im Chor, im Zeichenzirkel, im ...
Es war immer irgendwas los ... man hatte Verpflichtungen, man wurde gefordert und gefördert ...
Wir waren Kirschen klauen und sind erwischt worden, wir waren Schlitten fahren und sind im Eis eingebrochen, wir waren im Steinbruch schwimmen und durften es niemandem erzählen ... und wir sind heimlich Moped gefahren ...
Alles Dinge, die völlig normal sind ... die passieren müssen, damit man sich entwickeln kann und lernt, was richtig und was falsch ist.
Wir haben Tadel in der Schule bekommen, die Schlimmsten wurden bis zum Direktor zitiert ...
Meine Mutter wurde einmal in die Schule bestellt, weil ich eine Lüge präsentiert hatte, die sofort zu durchschauen war. Mir war schlecht ohne Ende, ich wusste, jetzt kommen die ganzen Dinge heraus, die ich noch so ausgefressen hatte ...
Am Ende ... - ich glaube es hat mir geholfen, den Satz "Lügen haben kurze Beine" zu verstehen ... - Die Lehrerin konnte ich nicht mehr leiden, aber egal ... - ich grüße sie heute noch sehr verhalten ...
Und heute?
Heute sagen sie Worte wie "Mobbing" ... heute sagen sie, das Internet ist Schuld ... Gewaltspiele ...
Wisst ihr was ich denke?
Wenn wir wieder mehr Vertrauen in unsere Lehrer geben könnten, wenn wir ihnen wieder mehr Rechte geben würden und weniger Verordnungen erfinden könnten, dann hätten wir vielleicht auch wieder die Chance, Hand in Hand - Eltern und Lehrer unseren Kindern den Weg aufzuzeigen, von dem wir glauben, dass er der Richtige ist.
Solange aber Schüler frei entscheiden können, ob sie eine Anordnung eines Lehrers tun oder eben lassen wollen, so lange sind Hemmschwellen viel niedriger - sind Prügel viel schneller ausgeteilt ...
Sätze wie "Ich sag es meinem Vater und er wird Sie verklagen!" - gehören in keine Schule, schon alleine diese Aussicht auf den "Rückzieher" des Lehrers machen den Schüler überlegen ...
- überlegen, seinen Mitschülern, die sich nicht so trauen ...
- überlegen, seinen Lehrern, die dann doch lieber wegsehen ...
- überlegen, der Omi in der Straßenbahn, die doch stehen kann ...
- überlegen, der Frau hinter der Kasse, die eh nicht merkt wenn sie beklaut wird ...
- überlegen, der 47-jährigen auf dem Fußweg, die doch in die Pfütze springen kann wenn sie kommen
Â
- überlegen, der ganzen Welt ... an der sie sich rächen können, für all die viele Überlegenheit, die wir ihnen gegeben haben ...
Nein, es sind nicht die Lehrer Schuld, es sind nicht die Eltern die Schuldigen - ich denke einfach, wir haben uns im Laufe der letzten 20 Jahre zu sehr mit Bestimmungen, Verordnungen, Verboten und Paragraphen beschäftigt und dabei vergessen, auch einmal zu sagen: "He, das hast du prima gemacht!" - wir haben den Sinn des Wörtchen "Dankeschön" verlernt ...
Wir nehmen alles selbstverständlich, wenn es funktioniert und wir haben auch vergessen zu sagen: "Junge, macht nichts wenn du heute nicht der Beste warst, vielleicht ein anderes mal ..."
Ich habe schon lange nicht mehr so viele Worte hier geschrieben und wer es bis hier geschafft hat, der wird sich fragen "Und was will sie uns nun sagen?" - ich weiß keine Antwort ... nein, ich weiß keine Antwort auf das "Warum?"
Ich weiß nur, irgendetwas ist mächtig schief gelaufen und ich glaube wir tragen daran alle ein Stück Schuld ...
Nun sitzt man wieder einmal völlig hilflos, schüttelt mit dem Kopf und denkt, warum nur? ...
Das "Warum?" werden wir nicht erfahren ...
Meine Gedanken kreisen immer wieder um Winnenden, um den Jungen, um seine Eltern, um seine Schwester - um die vielen Opfer und deren Eltern und Freunde.
Um das "Warum"... und ich kann es eigentlich nicht in Worte fassen ...
Meine eigene Kindheit geht mir durch den Kopf dabei ...
Wie war das noch damals in 1. Klasse mit 6 Jahren?
Ich, spindeldürr, rothaarig, Sommersprossen ohne Ende, abstehende Ohren und eine Brille, die grauenhaft aussah ... - geärgert haben sie mich nur ein einziges mal deshalb - dabei ging meine Brille kaputt - unsere Klassenlehrerin, ich seh es noch wie gestern vor mir ... - die hat sich die Bürschchen so zur Brust genommen, das denen hören und sehen verging ... nie wieder habe ich das Wort "Brillenschlange" gehört ...
2 Jahre später, auf dem Heimweg ...
5 Kerlchen aus meiner Klasse, die Strumpfhosen wollten sie mir runterziehen ... ich habe mich gewehrt und irgendwann hat einer gesagt, ach lass sie ... - ich habs meiner Mutter erzählt daheim und die hat in der Schule angerufen ...
Was danach passiert ist, ich weiß es nicht, ich weiß nur noch es gab großen Ärger. Die Lehrerin hatte das alles im Griff und es gab nie wieder solch einen Vorfall ..., mit keinem der Mädchen ...
Ich hatte keine Angst in die Schule zu gehen, ich wusste, die Lehrerin steht hinter mir, sie hilft und richtet und beschützt ... ja dieses Bild hatte ich von ihr.
Sie hatte neben ihrem "Bildungsauftrag" auch noch einen "Erziehungsauftrag" -Â Warum? Weil sie mehr Zeit mit uns verbracht hat, als unsere Eltern in der Woche leisten konnten ...
Von 8.00 bis 16.00 Uhr waren wir in der Schule und im Hort, wir waren aufgeräumt ... wir haben gelernt, gespielt, getobt ... Blödsinn gemacht und mussten dafür wieder gerade stehen ...
Wir waren im Sportverein, im Chor, im Zeichenzirkel, im ...
Es war immer irgendwas los ... man hatte Verpflichtungen, man wurde gefordert und gefördert ...
Wir waren Kirschen klauen und sind erwischt worden, wir waren Schlitten fahren und sind im Eis eingebrochen, wir waren im Steinbruch schwimmen und durften es niemandem erzählen ... und wir sind heimlich Moped gefahren ...
Alles Dinge, die völlig normal sind ... die passieren müssen, damit man sich entwickeln kann und lernt, was richtig und was falsch ist.
Wir haben Tadel in der Schule bekommen, die Schlimmsten wurden bis zum Direktor zitiert ...
Meine Mutter wurde einmal in die Schule bestellt, weil ich eine Lüge präsentiert hatte, die sofort zu durchschauen war. Mir war schlecht ohne Ende, ich wusste, jetzt kommen die ganzen Dinge heraus, die ich noch so ausgefressen hatte ...
Am Ende ... - ich glaube es hat mir geholfen, den Satz "Lügen haben kurze Beine" zu verstehen ... - Die Lehrerin konnte ich nicht mehr leiden, aber egal ... - ich grüße sie heute noch sehr verhalten ...
Und heute?
Heute sagen sie Worte wie "Mobbing" ... heute sagen sie, das Internet ist Schuld ... Gewaltspiele ...
Wisst ihr was ich denke?
Wenn wir wieder mehr Vertrauen in unsere Lehrer geben könnten, wenn wir ihnen wieder mehr Rechte geben würden und weniger Verordnungen erfinden könnten, dann hätten wir vielleicht auch wieder die Chance, Hand in Hand - Eltern und Lehrer unseren Kindern den Weg aufzuzeigen, von dem wir glauben, dass er der Richtige ist.
Solange aber Schüler frei entscheiden können, ob sie eine Anordnung eines Lehrers tun oder eben lassen wollen, so lange sind Hemmschwellen viel niedriger - sind Prügel viel schneller ausgeteilt ...
Sätze wie "Ich sag es meinem Vater und er wird Sie verklagen!" - gehören in keine Schule, schon alleine diese Aussicht auf den "Rückzieher" des Lehrers machen den Schüler überlegen ...
- überlegen, seinen Mitschülern, die sich nicht so trauen ...
- überlegen, seinen Lehrern, die dann doch lieber wegsehen ...
- überlegen, der Omi in der Straßenbahn, die doch stehen kann ...
- überlegen, der Frau hinter der Kasse, die eh nicht merkt wenn sie beklaut wird ...
- überlegen, der 47-jährigen auf dem Fußweg, die doch in die Pfütze springen kann wenn sie kommen
Â
- überlegen, der ganzen Welt ... an der sie sich rächen können, für all die viele Überlegenheit, die wir ihnen gegeben haben ...
Nein, es sind nicht die Lehrer Schuld, es sind nicht die Eltern die Schuldigen - ich denke einfach, wir haben uns im Laufe der letzten 20 Jahre zu sehr mit Bestimmungen, Verordnungen, Verboten und Paragraphen beschäftigt und dabei vergessen, auch einmal zu sagen: "He, das hast du prima gemacht!" - wir haben den Sinn des Wörtchen "Dankeschön" verlernt ...
Wir nehmen alles selbstverständlich, wenn es funktioniert und wir haben auch vergessen zu sagen: "Junge, macht nichts wenn du heute nicht der Beste warst, vielleicht ein anderes mal ..."
Ich habe schon lange nicht mehr so viele Worte hier geschrieben und wer es bis hier geschafft hat, der wird sich fragen "Und was will sie uns nun sagen?" - ich weiß keine Antwort ... nein, ich weiß keine Antwort auf das "Warum?"
Ich weiß nur, irgendetwas ist mächtig schief gelaufen und ich glaube wir tragen daran alle ein Stück Schuld ...
Geschrieben von mari
in aktuelles, gefühltes
um
21:05
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Viola
Viola für daheim ... - ich könnt es auch "blaue Stunde" nennen ... - egal ... das Blümchen ist mein Wochenendgruß für Euch ... :)
Mari - die Browserbraut
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