Freitag, 28. Juni 2013
Mit dem Bus durch die Königsbrücker Heide
Wildnis, die entsteht, bedeutet Abenteuer, geweckte Neugier und Einblicke in Geheimnisse der Natur. Mitarbeiter der Schutzgebietswacht geben ihre Kenntnisse über den Wandel dieser Landschaft weiter. So steht es im Prospekt ...Bei uns fährt zweimal am Tag ein Bus vorbei, der den Touristen und Einheimischen die Veränderungen auf dem Gebiet des ehemaligen Truppenüungsplatzes Königsbrück zeigt.
Gestern hatten wir nun die Bustour durch die Königsbrücker Heide gebucht.
Was habe ich eigentlich nach den Ausführungen im Prospekt erwartet?
Ich wollte Fotos von Tieren machen, die man nur noch selten sehen kann, ich wollte die Weite der Landschaft fotografieren, ich wollte sehen wo die Dörfer lagen, die früher hier in der Gegend bewohnt waren und die dem Truppenübungsplatz weichen mussten.
13:00 Uhr war Abfahrt am Besucherzentrum Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide. Der Busfahrer stellte fest das ein Teil seiner Reisegruppe noch beim Italiener am Markt saß. Also fuhren wir dort hin und warteten auf die Gruppe.
Nachdem endlich der Letzte seinen Platz im Bus gefunden hatte, ging es wieder zurück zum Besucherzentrum weil einige der Gruppe ihre Rucksäcke dort vergessen hatten.
Mit einer halben Stunde Verspätung ging es dann endlich los.
Die Herrschaften waren von der Landesdirektion Dresden, Bereich Naturschutz ... Was soll ich dazu sagen, sie hatten keinerlei Einsehen das wir alle warten mussten ...
Beamte eben ...
Die Fahrt ging zuerst zum Haselbergturm, o.k. den kennen wir ja nun von unseren Spaziergängen, also für uns nichts Neues ...
Die Begleiterin des Buses, Frau Sch. eigentlich verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit/Umweltbildung hatte seit über einem Jahr keine Busführungen mehr gemacht.
Dementsprechend waren auch ihre Ausführungen.
Unter diversem Luftmangel, mein Mann sagt dazu Schnappatmung, brachte sie kaum einen Satz mit Verstand zu Ende.
Auf der Rückfahrt vom Turm zur B 97 fährt man am „Gefangenenfriedhof“, auf dem Soldaten verschiedener Nationen aus zwei Weltkriegen ihre letzte Ruhestatt fanden vorbei. Mit keinem Wort erwähnte Frau Sch. diesen Platz. Hier ruhen Kriegsgefangene des Ersten Weltkrieges aus verschiedenen europäischen Ländern. Denkmale erinnern z.B. an französische, belgische, russische und serbische Soldaten.
Im Bus gab sie Fotos von Wölfen und ehemaligen Bauden des Truppenübungsplatzes durch und wir sollten uns so ein Bild machen wie es früher auf dem Truppenübungsplatz aussah.
Das ehemalige Dorf Otterschütz haben wir erahnen können. Dort standen noch ein Pflaumenbaum. Aber sonst? Sonst sind wir durch den Wald gefahren, haben doch ein Reh und einen Hasen gesehen und der Busfahrer rief irgendwann das eine frische Wolfsspur über den Weg führt ...
Frau Sch. erklärte uns, dass sich die Heide selber reinigt und sie war erstaunt wie hoch doch eine Eiche im letzten Jahr gewachsen war, die nun die Sicht von einem Feldherrenhügel auf eine freie Fläche völlig verdeckte ...
Im Prospekt steht folgendes:
Das Naturschutzgebiet Königsbrücker Heide – seine Größe und Vielgestaltigkeit lernt man am besten bei einer Busführung kennen. Auf holprigen, nicht ausgebauten Wegen fährt der Bus zu markanten Geländepunkten, hinein in Bachtäler, vorbei an Biberburgen, Binnendünen, zu riesigen Heiden und durch ausgedehnte Silbergrasfluren. Durchquert werden ausgedehnte Naturentwicklungsbereiche – Natur, die sich ohne Einflussnahme des Menschen entfaltet!Was soll ich sagen, für mich war die Fahrt völlig sinnlos, 3 Stunden durch den Wald mit dem Bus zu fahren und nichts gesehen zu haben ist vertane Zeit, da kann man sich auch das Geld sparen und einen schönen Spaziergang machen. Und Fotos? Nicht eins habe ich gemacht ....
Kommentare (12) | Trackbacks (0) | Top Exits (0)
Trude - #1 - 28.06.2013 09:44 - (Antwort)
lach so sind sie halt - die Beamten! Trotz der Heide-Pleite euch noch einen schönen weiteren Urlaubsverlauf mit ohne Stress. Winke aus DD
Felix - #2 - 28.06.2013 10:01 - (Antwort)
Ähnliche Erfahrungen habe ich gemacht. Der Busfahrer war sehr unfreundlich und beschwerte sich auf fast schon beleidigende Art und Weise darüber, dass ich vorm Bus (im Gehen) noch ein Foto vom Bus machte. "Es sei keine Zeit für Fotoshootings" war eine Aussage. Dass wir allerdings noch eine halbe Stunde warten mussten, weil die blöde Kasse nicht eher "wollte", war da völlig egal. Der männliche "Reiseleiter" erzählte sehr abgehackt diverse, langweilige Fakten. Dann war das Mikro noch defekt. Zeit für Fotos war kaum, weil man an den wirklich schönen Landschaften nur vorbei gefahren ist und bei eher unspektakulären Punkten ausgestiegen ist. Dennoch habe ich ein paar (nicht uninteressante) Fotos machen können. Unverschämt ist, dass es keinen Rabatt für Kinder gibt. Für einen Betrieb des Freistaates sollte es von Interesse sein, auch junge Menschen zu begeistern und in Natur, Kultur etc. einzuführen. Allerdings wird der ein oder andere Elter sich 2x überlegen, ob er sein Kind auf eine überteuerte Fahrt über Huckelpisten mitnimmt.
Marion - #3 - 28.06.2013 10:26 - (Antwort)
Mari, das ist wirklich mehr als ärgerlich. Ich würde dem Veranstalter meine "Erlebnisse" mitteilen und meinen Unmut ausdrücken. LG von Marion PS: noch schöne Urlaubs-/Arbeitstage gg
Träumerle Kerstin - #4 - 28.06.2013 16:45 - (Antwort)
Das tut mir aber leid, dass ihr so einen Reinfall erlebt habt. Ich habe diese Tour schon 2 x mitgemacht und war sehr begeistert. Ein freundlicher Busfahrer, ein sehr freundlicher junger Mann (von der Uni in Tharandt) beim ersten Mal und ein älterer sehr redegewandter Herr beim zweiten Mal waren unsere "Führer". Nicht bürokratisch, sondern offen, lustige Anekdoten wurden erzählt, es wurde sogar angehalten, als wir einen Hirsch sahen. Die Geschichte des TÜP wurde uns ebenso ausführlich erzählt (für mich schon fast langweilig, da wir ja alles kennen) wie Begebenheiten aus den alten Dörfern, der Gefangenenfriedhof wurde erwähnt und und und ... Es kommt sicher immer drauf an, wen man als Tourführer hat und Frau Schl... Na ja, die Vorstellung der Schnappatmung trifft voll ins Schwarze, ich bin so am Grinsen. Dass es für Kinder - oder wenigstens Kleinkinder - keinen anderen Preis gibt finde ich auch unerhört. Bei 2 Erwachsenen und 2 Kindern sind 60 Euro weg - das ist sehr viel Geld, Kinder finden diese Tour sicher auch nicht so interessant wie wir. Ich wünsche euch noch schöne Urlaubstage. Liebe Grüße vom anderen Ende der Stadt.
Mari an Kerstin - #4.1 - 28.06.2013 18:55 - (Antwort)
Ja liebe Kerstin, wir hatten ja von anderen auch schon gehört wie toll es wäre ... Du hattest richtig Glück denke ich einfach ... Wir, die wir hier wohnen wussten schon das eine oder andere, aber für Fremde war es eine Fahrt durch den Wald ...
Ulrike - #5 - 29.06.2013 11:46 - (Antwort)
Wenn ich das lese, stehen die Gedanken auf Mord ^^ Wahrscheinlich musste die Dame einspringen in eine Job weit unterhalb ihrer eigenen Wertschätzung und hat Euch das spüren lassen ... Da bleibt wirklich nur die massive Beschwerde mit Einforderung des gezahlten Entgeltes wegen nicht erbrachter Leistungen ... ist nur die Frage, ob man sich das wirklich antuen sollte ... Liebe Grüße Ulrike
Mari an Ulrike - #5.1 - 29.06.2013 14:17 - (Antwort)
Naja so schlimm sehe ich das ganze heute nicht mehr ... Hätte ich einen Tag mit meinen Ausführungen gewartet, so hätte ich wahrscheinlich gar nichts mehr darüber geschrieben, weil es mich dann nicht mehr aufgeregt hätte ... Es war eine sowas von uninteressanter Bustour das eigentlich jedes Wort darüber verschwendete Zeit ist ...
Rainer - #6 - 29.06.2013 14:33 - (Antwort)
Danke für den Bericht! Meine Frau hatte ebenfalls Ambitionen, die ich aus meinen Erfahrungen heraus schon gebremst hatte. Die Qualität der "Führung" wundert mich nicht, ist doch die Arbeit für den Naturschutz bei Frau S... schon lange zum Gelderwerb verkommen... Du hast so recht, was die "Zeitvergeudung" in diesem Fall bestrifft!
Wolfgang aus Greifswald - #7 - 04.07.2013 15:35 - (Antwort)
Ich erinnere mich immer noch sehr gerne an die Woche, in der ich bei Euch weilen durfte und eine Tagestour mit dem Fahrrad um dieses ganze Gelände gemacht hab. Da konnte ich in aller Ruhe die Veränderungen am Bewuchs sehen und nachvollziehen, die Biberburgen und Fraßspuren sehen, die alten Gebäude die von den russischen Militärs genutzt wurden, beschauen und drin herumsteigen. Das war auf jeden Fall besser genutzte Zeit in dieser interessanten und auch schönen Gegend. Würd ich gern mal wieder machen. Momentan komm ich aber leider kaum aufs Fahrrad aber das gibt sich hoffentlich irgendwann mal wieder. GLGr. vom Wolfgang aus der schönsten Hansestadt am Ryck.
Mari an Wolfgang - #7.1 - 05.07.2013 22:22 - (Antwort)
Mein lieber Wolfgang, es klappt sicher irgendwann mal wieder, du weißt doch wo unser Häuschen steht :) Liebe Grüße von Mari, die aus dem bayrischen gerade wieder zurück ist ...
Jane - #8 - 21.12.2013 11:00 - (Antwort)
Danke für das Teilen Ihrer Erfahrungen. Ich hatte zugegebenermaßen auch schon mit einer solchen Tour geliebäugelt. Ich bin selbst viel in der Königsbrücker Heide unterwegs, weil mich insbesondere die Militärgeschichte des Ortes interessiert und ich fasziniert bin von der Macht, mit der sich die Natur das Gelände zurückholt. Ich werde aber nun eher davon Abstand nehmen, weil ich der Meinung bin, dass ich hier nichts Neues entdecken werde. Ehrlich gesagt suggeriert der Flyer der Naturparkverwaltung, dass man sich auf einen richtig abenteuerlichen Trip begibt. "Gute Kondition" und "witterungsfestes Schuhwerk" werden da angemahnt - ich frage mich aber, wozu, wenn ich hier lesen muss, dass man eigentlich nur drei Stunden lang im Bus sitzt und sich langweilige Vorträge anhört. Ich dachte, man steigt da auch mal aus und begibt sich mal abseits des Pfades hinein in die Wildnis! Nur so wäre ja auch Fotografieren möglich. Scheint aber nicht so zu sein. Sehr schade.
Mari an Jane - #8.1 - 21.12.2013 17:54 - (Antwort)
Hallo Jane, hier auf meinem Blog darf man sich dutzen, also ich bin Mari :) Willkommen also hier und vielen Dank für deinen Kommentar! Ja, also man sagt ja das mit einem gewissen Abstand die Dinge anders aussehen, als sie irgendwann einmal passiert sind ... Grins ... Aber diese Fahrt ist in meinen Gedanken heute noch genauso sinnlos, wie sie im Juli war... Klar durften wir auch mal aussteigen und sind ein paar Meter durch den Busch gelaufen um uns erklären zu lassen wie die Heide wächst ... Spannend sage ich nur ... Ok, vielleicht ist das für mich auch alles etwas anders, da ich tagtäglich hier im Wald wohne und für mich Veränderungen in der Natur nichts neues mehr sind ... Wege die man früher laufen konnte sehen heute völlig anders aus ... Ich hätte eben viel mehr von den Dörfern da hinten auf dem Platz gehört und gesehen, als nur einen alten Apfelbaum ... Du beschreibst ja auch einen in deinem Blog, der in Zeithain steht ... Egal, ich denke vielleicht sind "Städter" ja mehr zu begeistern als "Waldbewohner" die das alles kennen aus dem täglichen ... Vielleicht machst du ja mal die Fahrt, bekommst einen besseren Truppenübungsplatzreiseführer als wir und erzählst davon ... Es würde mich freuen ...
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