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Seit 4 Wochen hat Amelie nichts von ihrer Tochter Sara gehört... Dann greift sie zum Telefon und ruft sie an, weil sich ihr Herz langsam Sorgen macht. Verschlafen meldet sich Sara so gegen halb 3 am Nachmittag.
Wie geht es dir Kind, fragt sie und erhält die Antwort, ich bin erkältet... - also hatte das Mutterherz Recht mit seinen Sorgen. Dann fragt sie, was machen deine Bewerbungen? - Naja, 2 laufen noch und 2 Absagen, antwortet Sara. Na willst du nicht mal nachfragen, ist ja nun schon 4 Wochen her das du sie abgeschickt hast sagt Amelie. Ja klar kann ich machen ...
Und deine Fahrschule? kommst du vorwärts? Ich hatte heute früh Termin, aber weil ich erkältet bin, geh ich vielleicht heute Nachmittag hin ... Die Mutter runzelt die Stirn und fragt wie lange das noch so gehen soll, immerhin macht Sara die Fahrschule seit mehreren Monaten.
Und da poltert die Kleine los, sie würde sich unter Druck gesetzt fühlen, wenn alle fragen wie weit dies oder das ist ...
Völlig hilfslos legt Amelie den Hörer auf ...
Setzen wir unsere Kinder mit unseren Sorgen um ihre Zukunft unter Druck? Sollen wir sie vor sich hin dümpeln lassen, in der Hoffnung das sie irgendwann merken, dass es so nicht funktioniert, das Leben?
Erzählt mal wie ihr das seht...
Mutterliebe...
Weißt du eigentlich... das ich dich sehr lieb habe?
Weißt du eigentlich
wie weh es tut, mit dir zu streiten?
Weißt du eigentlich
das ich dich tausendmal lieber in den Arm nehme,
als einmal im Zorn aus deinem Zimmer zu gehen?
Weißt du eigentlich
das meine Gedanken immer bei dir sind?
Weißt du eigentlich
das ich mir Sorgen mache um deine Zukunft?
Weißt du eigentlich
wie weh einem Mutterherz der Satz tut:
"Dann musst du eben gehen"?
Weißt du eigentlich
das ich mir Vorwürfe mache,
wenn du so mit mir sprichst?
Weißt du eigentlich
das ich immer denke,
ich habe doch alles richtig gemacht?
Weißt du eigentlich
das ich es tief in mir drin nicht ertragen kann
und mir das Herz weh tut,
wenn du einfach an mir vorbei gehst ohne ein:
Mama ich liebe dich doch auch...
ja Baby, weißt du eigentlich das ich dich liebe?
Deine Mama - April - 2002
Gabi - #1 - 22.08.2006 08:00 - (Antwort)
In dem von Dir genannten Beispiel sehe ich das schon als Druck an - aber keineswegs als unangebrachten Druck! Kinder brauchen Grenzen - daran ändert sich auch nichts, wenn sie schon größer sind, das trifft für Sara ganz besonders zu! Sie hat die Pflicht, sich um eine Ausbildungsstelle zu kümmern und diese Ausbildung auch zu machen. Die Eltern sind im Gegenzug unterhaltspflichtig und können daher auf jeden Fall das Engagement des Kindes fordern. Ich gehe davon aus, dass die Eltern Saras Fahrschule bezahlen und da ist es das gute Recht der Mutter, sich nach dem Fortschritt zu erkundigen und Leistung zu erwarten. Nach mehreren Monaten sind die auf keimenden Zweifel der Mutter, ob Sara das Ganze mit dem notwendigen Ehrgeiz verfolgt, berechtigt. Ein Führerschein sollte normalerweise nach vier Monaten spätestens bestanden sein,l wenn man den Unterricht gewissenhaft verfolgt und mitmacht. Sara ist faul und ruht bequem auf Kosten anderer Leute, das muß ich einfach mal so knallhart sagen. Die Mutter verfügt über wenig Selbstbewußtsein und läßt sich von ihrer Tochter ins "Hallo" stellen. Sara weiß genau, wie sie die Mutter verbal "packen" kann, um weiterhin bequem leben zu können - sie nutzt Amelies Mutterliebe - oder besser Abhänglichkeit vom Kind? - schamlos aus.
Helga/Rheinland - #2 - 22.08.2006 12:19 - (Antwort)
Liebe Mari, das ist ein wahrhaft schwieriges Problem und wir Eltern kommen in diesen Situationen an unsere Grenzen. Wir wollen das Beste für unsere Kinder und doch fühlen sie sich unter Druck gesetzt. Ich denke, mit Zwang lässt sich überhaupt nichts erreichen und wenn das ruhige Gespräch auf gleicher Augenhöhe nicht mehr möglich ist, dann müssen die jungen Menschen eine gewisse Zeit ihren Weg gehen; so schwer uns Eltern das auch fallen möge. In der Erziehung bei meinem Sohn habe ich immer feststellen können, dass er den Rat und die Nähe suchte, wenn ich ihn loslassen konnte. Ich wies ihn allerdings immer sachlich darauf hin, dass er in voller Verantwortung zu allem stehen müsse. Ich sagte ihm gleichzeitig, dass ich fest daran glaube, dass er die richtigen Entscheidungen trifft und ich immer für ihn da bin, wenn er mich braucht. Ich vermute, damit gab ich ihm das Gefühl, dass ich ihn ernst nehme und ihm nicht meine Meinung aufzwinge. Es ist eine sehr schwere Gradwanderung und mitunter kommen unsere Kinder mit blutigen Nasen zu uns. Aber gerade dann müssen wir sehr bedacht reagieren und nicht in den Vorwurf verfallen, denn das wäre nun wirklich das Ende einer guten Eltern-Kind-Beziehung. Ratschläge kann man eigentlich kaum geben, denn jeder Mensch ist zu individuell veranlagt. Aber vielleicht sollte man Mut machen, seinen eigenen Kindern zu vertrauen und dies auch zu vermitteln. Ich glaube, das ist schon ein guter Anfang, auch für die eigene Seelenruhe ! Liebe Grüße von Helga
Witha - #3 - 23.08.2006 10:03 - (Antwort)
Wir können unseren Kids nicht sagen, wie sie ihr Leben zu leben haben....es ist ihr Leben und nicht unseres...Jeder hat das Recht, aus seinen eigenen Fehlern zu lernen und nicht aus den Fehlern seiner Eltern...
Rebecca - #4 - 11.04.2011 09:11 - (Antwort)
Nichts kann mit Mutterliebe vergleicht werden .. Mütter sind einfach Mütter!
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