Donnerstag, 31. Mai 2007
Mitten im Jahr
Man nehme
12 Monate, putze sie ganz sauber
von Neid, Bitterkeit, Geiz, Pedanterie
und zerlege sie in 30 Teile, so das
der Vorrat für ein Jahr reicht.
Jeder Tag wird einzeln angerichtet
aus 1 Teil Arbeit und
2 Teilen Frohsinn und Humor
Man füge drei gehäufte Eßlöffel
Optimismus hinzu, 1 Teelöffel
Toleranz, ein Körnchen Ironie und
1 Prise Takt.
Dann wird die Masse
mit sehr viel Liebe übergossen.
Das fertige Gericht schücke man
mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten
und serviere es täglich mit Heiterkeit!
Katharina Elisabeth Goethe (1731-1808)
(Mutter von Johann Wolfgang von Goethe)
Dienstag, 29. Mai 2007
Fragen und Antworten ...
Zu meinem Artikel "Hilflos steht man dabei" gab es bisher sehr viele Reaktionen und weil vielleicht der eine oder andere nicht wieder dorthin zurück kommt ... möchte ich diese Antworten hier nocheinmal als Beitrag zusammenfassen.
Ulrike - #4 - 28.05.2007 08:39
Mittelbar Betroffenen hilft das Reden/Schreiben! Und es ist ja auch ein ganz aktuelles Thema angesichts dieser elendigen Partys wie Koma-Saufen etc.
Hier hat jemand noch Rückhalt beim Ehepartner, bei Freunden und wohl auch bei Kollegen (denn sonst wär der Job ja schon weg) ... Und da wird es immer wieder Situationen geben, die den Griff zur Flasche vor sich selbst gerechtfertigt erscheinen lassen. Weißt Du, ich habe meine Ehe auch nicht nach "den ersten Tropfen" (heute weiß ich, dass er schon bei der Heirat süchtig war ...) aufgegeben. Ich habe sogar zu drastischen Mitteln gegriffen und die Polizei angerufen mit der Behauptung, er habe gesagt, er wolle sich umbringen - sie haben ihn ausgenüchtert, in die Klinik gesteckt und sein erster Gang nach 6 Wochen war der in die nächste Kneipe ... Als ich nach Hause kam, war er schon da. Und als ich in der Flucht vor dem Messer die Treppe hinunterfiel, wusste ich, dass die Anonymen Alkoholiker recht haben - man muss sie trinken lassen, bis sie wirklich allein in der Gosse liegen! Dann - vielleicht - gibt es noch eine Chance für sie.
Und trotz all der Erlebnisse: ich trinke sehr gern einen guten Wein. Und auch mal ein Bier. Aber wenn das Auto dabei ist oder ich einfach nicht mag, dann will ich eben nicht. Und Menschen, die mir nicht mein Recht lassen, selbst zu entscheiden, ob ich etwas trinken möchte, die haben bei mir ganz dicke Minuspunkte! Und wenn es früher wirklich nicht anders ging, weil der Superchef sich gern mit Rotwein im Kreise seiner Garde besoff, dann habe ich eben auf meinem ganz süßen Wein bestanden, den keiner mochte ... und der Kellner hat sich über das Extra-Trinkgeld gefreut, das natürlich fällig war, weil er Malventee in die Flasche geschüttet hatte ...
Es ist gut, dass Du dieses Thema wieder aufgegriffen hast. Auch wenn ich nicht glaube, dass es den eigentlich gewünschten Erfolg haben wird. Aber vielleicht macht sie die betroffene Person, die ja wohl mitliest, wenigstens mal ein paar Gedanken, was sie da den ihr nahestehenden Menschen antut. Mit ihrem schwachen Charakter, der es ihr nicht erlaubt, sich ihren Problemen zu stellen! Ich meine sogar, dass sie den Job los werden muss. Denn wer nicht nüchtern seine eigenen Probleme lösen kann, der kann schon gar nicht junge Menschen irgendetwas lehren. Und schon gar nicht Vorbild sein - höchstens abschreckendes Beispiel ...
Dir und den Deinen einen lieben Gruß von Ulrike
Mari an Ulrike - #4.1 - 28.05.2007 13:31
ja Ulrike, klar weiß ich auch das diese Zeilen hier nicht zu dem Erfolg kommen werden, den ich mir wünschen würde, aber genau wie du schreibst waren meine Gedanken dabei, das ich
1. ein Thema ansprechen möchte, das irgendwie sehr totgeschwiegen wird in den Weiten des www
2. das ich wollte, dass hier in euren Kommentaren vielleicht neue Denkanstöße stehen werden
3. das ich hoffe, dass vielleicht irgendwann ein Betroffener zu Wort findet... - es gibt Töchter, es gibt Söhne, es gibt Mütter und Väter ..., es gibt Frauen und Männer ...
4. das ich für mich erklärt bekomme wie ich mit diesem Thema als Bekannte umgehen muss.
Ich weiß, dass ich sicher nie die Lösung für mich erhalten werde, aber es hilft mir sehr eure Zeilen zu lesen und dafür danke ich dir.
Kerstin - #5 - 28.05.2007 09:12
Liebe Mari,
aus meiner Erfahrung heraus ist es eigentlich immer das Beste wirklich ganz offensiv mit dem Problem umzugehen. Totschweigen hilft hier keiner Seite. Die Suchtkranken nehmen sich persönlich aus eine kranken Perspektive wahr und denken, dass die Aussenweld nichts bemerkt. Wenn ehemalige Suchtkranke es geschafft haben und später gefragt werden, was Sie zum Teil am meissten vermisst haben, dann ist es das direkte Wahrnehmen und auch "dem anderen sagen" das man es weis. Ich persönlich kenne leider aus dem Bekanntenkreis 3 Fälle und würde die betreffenden Personen immer unter vier Augen direkt darauf ansprechen. So oder so ist dann eine Freundschaft oder auch eine Partnerschaft schwer zu meistern, aber man muss sich dann keinen Vorwürdfe machen nicht geholfen zu haben. Also "Ansprechen", "Ursachenforschung", "Probleme ansprechen" und ganz viel "Zuhören" und "Dasein". Naja schwere Kost zu den Pfingsttagen.
Dir Mari mit Deiner Familie wünsche noch einen schönen Pfingstmontag
Liebe Grüße von Kerstin aus Bösel
Mari an Kerstin - #5.1 - 28.05.2007 13:39
Liebe Kerstin,
weisst du dieses "ansprechen" - bisher dachte ich immer es vielleicht besser nicht anzusprechen damit die Freundschaft dabei nicht kaputt geht. Man weiß ja nicht wie sein Gegenüber reagieren wird. Aber gestern habe ich mich durch diverse Foren gekämpft und immer wieder gelesen, das man ansprechen muss.Ungefähr ein knappes Jahr nach dem Eintrag habe ich mir schon einmal den Mut gefasst und einen Brief geschrieben... Ich habe eine Antwort erhalten, in der versucht wurde sich zu rechtfertigen und zu erklären. Eine Antwort die versucht hat mir aufzuzeigen, wer denn eigentlich Schuld sei ... - Anstatt sich einmal selber die Frage zu stellen, was tue ich meinen Mitmenschen an.
Damit konnte ich überhaupt nicht umgehen ... - ich habe mir fest vorgenommen, dieses Mal nicht so zu tun, als wäre alles Friede, Freude, Eierkuchen ...
Ich danke auch dir für deine Zeilen ...
Witha - #6 - 28.05.2007 09:38
Eine Freundin von mir hatte als 17jährige eine Alkoholvergiftung nach einer Party und seitdem keinen Tropfen mehr angefasst; mir käme niemals in den Sinn, zu versuchen sie zu überreden, "einen" mitzutrinken....Leute, die sowas tun, sind armselig und hirnlos, ich würde den Kontakt mit ihnen vermeiden.
Dein Thema ist ein wenig zweischneidig und eigentlich habe ich Wut beim Lesen.....Sie ist Lehrerin.Eine Lehrerin darf einfach kein Alkoholproblem haben. Punkt. Alkoholiker glauben immer, niemand merkt etwas und sie können ihr Geheimniss gut verstecken; aber das ist Quatsch....alle wissen es, nur niemand sagt etwas....Ich möchte einfach nicht, dass eins meiner Kinder von einem Abhängigen unterrichtet wird und dann ist mir ehrlich gesagt scheißegal, warum dieser Lehrer abhängig ist.....mir fehlt jede Form von Mitleid in diesem Fall; ich seh nur, dass sie Lehrerin ist.....in gewissem Maße verantwortlich für Kinder. Sorry, wenn ich merke, dass mein Kinderarzt ein Alkoholproblem hat, werde ich nicht mehr zu ihm gehen; vielleicht etwas weit hergeholt der Vergleich, aber so denke ich nunmal.....Sie ist Lehrerin und soll den Kids etwas vermitteln, und mit Sicherheit nicht, dass Alkohol etwas völlig Normales ist.
Zum anderen ist sie deine Freundin.....ganz ehrlich, auch wenn ich mich jetzt in die Nesseln setzen werde, ist es dein "Job", zu ihr zu fahren, sie an den Schultern zu packen und ihr eine "reinzuhauen" (natürlich verbal)
Und dann würde ich bei ihr bleiben.....aber von diesem Problem, welches ja absolut tiefgreifend bei ihr ist und bereits physische Folgen hat, zu wissen und nichts zu tun, kann ich nicht nachvollziehen.....Und ganz ehrlich, ich denke nicht, dass ihr mit einem Blogeintrag geholfen ist......Sorry, und jetzt darfst du mich hauen.....
Mari an Witha - #7 - 28.05.2007 13:21
... ich haue niemanden :) ...
ich freu mich über deine deutlichen worte und vielleicht bin ich ja wirklich in der pflicht ...
ich müsste dir nun zu diesem thema sehr viel mehr erläutern, um dir erklären zu können, warum ich dieses oder jenes nicht tue.das möchte und kann ich aber nicht - als fast letzter satz steht dort geschrieben:
einiges an dieser geschichte ist frei erfunden
- der sinn entspricht aber den tatsachen.deine sätze die du zum thema lehrer und alkohol in der schule sagst, kann ich eigentlich nur unterschreiben ...
ich danke dir für deine zeilen.
lg Mari
teufelchen - #8 - 28.05.2007 21:03
Als betroffene Angehörige möchte ich nur darauf verweisen, sich ggf. professionelle Hilfe zu holen. Hierfür gibt es die verschiedensten Selbsthilfegruppen (Blaukreuz, AA) um nur zwei zu nennen. Für Angehörige und Freunde gibt es Alanon und Alateen. Vielleicht gibt es bei Euch in der Nähe solche Selbsthilfegruppen, wo ihr mit Betroffenen und deren Angehörigen oder Freunden reden könnt. Vielleicht findet Ihr dort auch Hilfe für Euch im umgang mit Ihr oder auch im Umgang mit Eurer Hilflosigkeit.
Schöne Grüße
teufelchen
Mari an teufelchen - #8.1 - 29.05.2007 06:48
Vielen Dank für deine Zeilen.
Ja über Blaukreuz habe ich schon nachgedacht ... Ich habe im Internet angefangen zu lesen ... Erfahrungsberichte von Angehörigen und von Betroffenen und ich weiß, das ich eigentlich völlig machtlos bin.
Ich kann dort lernen was ich alles beachten muss aber ich weiß nicht ob ich je lernen werde, dass ich jemanden erst fallen lassen muss, bis er selber zu mir kommt, um mir zu sagen "jetzt will ich selber"das ist etwas das mein herz wohl nicht kann ...
ich will immer noch versuchen mit meinen Mitteln Hilfe anzubieten ...
Klaus - #9 - 29.05.2007 01:57
Hallo Mari,
ich habe lange über die hier in deinem Blog aufgeschriebenen Zeilen nachgedacht. Was ist ein Blog? Ein Onlinetagebuch mit Kommentarmöglichkeiten über den Eintrag oder ein Forum in dem jeder über Kreutz an jedem und über jeden etwas schreiben kann. Ein Pranger für Moralisten oder eine Möglichkeit seinen aufgestauten Frust loszuwerden. Warum besteht Leben nur immer aus so einfachen Schubladen, aufmachen, reinlegen und bei Bedarf nachschauen ob die Schublade noch voll ist. Menschen trinken nicht eben so. Sie werden ganz legal von einem Staat in Mitteleuropa dazu verführt um Gesellschaftsfähig zu sein. Dieser Staat kassiert Steuern für Alkohol und Tabak als legale Gesellschaftsdroge. Mit den menschlichen und familiären Problemen die diese Sucht mit sich bringt muss sich der mündige Bürger dann bitte allein auseinandersetzen. Diese krankmachenden Substanzen zerstören einen Menschen über Jahre nicht nur körperlich sondern auch geistig. Das betrifft nicht nur Lehrer sondern auch Richter, Staatsanwälte, Polizisten, Ärzte sowie Kraftfahrer. Alles Berufe, wo der Missbrauch schlimme Folgen für die Mitmenschen, die Familien oder im Kollegium haben. Ohne Alkohol wirst du oft als Spaßbremse angesehen. Das Bier über das Grillfleisch eine Weinbrandbohne und schon ist alles in einer Therapie umsonst gewesen. Aber wer fragt schon seine Gäste ob sie Suchtkrank sind.
Ich habe auch so meine Erfahrungen mit Menschen und dem Alkohol gemacht. Wenn ich die vielen alkoholisierten und perspektivlosen Menschen bei uns sehe, wird man schon ein wenig nachdenklich. Es ist schon eine Weile her, da habe ich beobachtet, wie Eltern einem Kleinkind mit einem Teelöffel Bier in den Mund geschoben haben und sich über die Reaktionen des kleinen Kindes amüsierten. Mein einziger Freund ist in der Peene ertrunken weil er alkoholisiert baden gegangen ist. Er wollte es so, ohne an seine Familie zu denken. Ein langer Bekannter hat erst seine Arbeit, dann seine Fahrerlaubnis und seine Arbeit verloren. Die Familie stand kurz vor dem Zerfall. Er bat mich um Hilfe. Ich habe im vorgeschlagen gemeinsam eine Therapiegruppe bei einem Suchttherapeuten aufzusuchen und habe ihn über einen langen Zeitraum dahin begleitet. Die Fahrerlaubnis und Arbeit hat er mittlerweile wieder aber um eine intakte Familie zurück zu gewinnen braucht es noch ein Stück Weg. Ich werde stets ein leiser Zuhörer und geduldiger Helfer sein wenn er meine Hilfe braucht. Denn nur allein von Aussprachen und guten Ratschlägen wird keiner von der Sucht loskommen und Ratschläge sind auch Schläge. Sie tun verdammt weh. Nun sag so mancher: Ich wollte ja nur! Das Gegenteil von Gut ist Gut gemeint. Ein ich hoffe sie wird das schon lesen und sich ändern, keine Lösung. Such das Gespräch und wenn sie möchte geh mit ihr ein Stück des Weges.
LG Klaus
Mari an Klaus - #9.1 - 29.05.2007 06:37
Hallo Klaus, nun ein ein Blog ist für mich ein Tagebuch in dem ich meine persönlichen Gedanken aufschreibe, in dem ich erzähle wie es mir geht und in dem ich ab und zu Themen anspreche, die mich bewegen und sehr beschäftigen.
Ich hoffe dabei das es dem einen oder anderen wie mir geht, das ich Denkanstöße bekomme und andere Gedanken lesen kann und ich freue mich über jeden Beitrag der von "Außen" dieses Blog berreichert.
Es liegt mir dabei fern über andere her zu ziehen oder an den Pranger zu stellen, wie du schreibst.
Alkohol ist für mich ein Thema das mir seit frühester KIndheit begegnet ist.
Aber es war nie so nah wie gerade jetzt und darum habe ich diese Zeilen geschrieben, in der Hoffnung das man mir vielleicht Gedanken übermittelt die mir selber noch nicht gekommen sind ...Auch für dich müsste ich nun sehr weit ausholen und dir das "Warum" erklären... Aber auch dir kann und werde ich es nicht sagen.
Es bleibt in seiner Anonymität und es ist und bleibt die Geschichte, die ich darauß gemacht habe.Und genau das ist vielleicht das gefährliche am öffentlichen bloggen...
mir fallen diese zeilen von mir sofort wieder ein, die vielleicht auch hier sagen was ein blog noch kann und ist:
worte...
manchmal...
einfach so
dahingeschrieben...
worte
manchmal
mit sinn
und manchmal
auch lügen...
worte
manchmal
ganz leise und
manchmal
sehr laut...
worte
muss manchmal
nach ihnen suchen
und habe manchmal..
durch ein wort alles verbaut...Ich danke dir von Herzen für deine Zeilen, denn auch du hast mir damit ein ganzes Stück weiter geholfen.
Kurt - #10 - 29.05.2007 08:22
liebe mari, vieles von dem ich da gelesen habe, habe ich zum teil direkt selbst miterlebt (wie meiner vergangenheit zu entnehmen ist) oder aber an beispielen im freundes und kollegInnen-kreis nur undirekt miterlebt.
rauchst du? wenn ja, dann wirst du diese zwänge, diese süchte die da entstehen ja bestens kennen und beim alkohol ist es nicht viel anders. bitte hör doch auf, sind meine worte und meine bitte an dich.
Mari an Kurt - #11 - 29.05.2007 19:28
Ja Kurt, das Thema Rauchen gehört auch in die Kategorie Sucht ... ich könnte nun darüber hinweggehen und sagen heute und hier geht es um Alkohl ...
aber vielleicht geht ja um Süchte allgemein.Meine erste Zigarette habe ich zur Tanzstunde mit 15 geraucht, das war echt cool ...
Die nächsten dann zur Disko ... ok, da war ich 17 und habe bis 25 nie damit aufgehört...Immer heimlich, niemals vor meinen Eltern ...
Eine Woche bevor ich wusste das ich schwanger bin, wollte ich nicht mehr und das habe ich dann 3 Jahre durchgezogen ... irgendwann als meine Tochter 2 Jahre war habe ich wieder angefangen und viele Jahre geraucht ...
Irgendwann kam der große Knall, denn wenn du 1,74 groß bist und 55 kg wiegst und den ganzen Tag nichts außer Zigaretten und Kaffee zu dir nimmst, ist dann zick.
Mein Körper hat die Bremse rein gehauen und mich aus dem Verkehr gezogen und ich habe dann 6 Jahre nicht mehr geraucht.Irgendwann waren 10 kg mehr auf den Rippen und ich habe wieder angefangen, ok es waren nicht nur die kg, da spielten viele Dinge mit hinein.
Ich habe dann bestimmt am Tag 2 Schachteln verschlungen und hatte das Gefühl, der Körper holt sich das gesamte Nikotin wieder zurück, welches ich ihm entzogen hatte in den ganzen Jahren ...Mit 35 Jahren übrigens habe ich das erste Mal vor meinen Eltern geraucht ...
Heute rauche ich, weil ich nicht damit aufhören möchte, es gibt keinen Grund, es geht mir gut damit und ich blase sicher manchen Frust mit einer Zigarette einfach mal so davon ...
Eine Sucht, ja und wenn ich keine Zigaretten habe dann werde auch ich hibbelig ... aber ich bilde mir immer ein, dass ich so wie damals von heute auf morgen aufhören werde, wenn ich einen Grund dafür habe.
Beim Alkohol kann ich nun nicht mitreden, ich trinke konsequent seit meinem 20 Lebensjahr nicht.
Ich weiß nicht ob diese Sucht genauso abzustellen ist. Ich glaube es aber nicht.Ich danke dir für deine Sorgen um mein persönliches Wohlergehen ... Aber ich glaube, ich verstehe was du mir sagen möchtest. Da bittet mich jemand und ich selber gehe nicht diesen Schritt.
Vielleicht ist das ja ein Ansatzpunkt für meine weiteren Gedankengänge.
Ulrike - #2 - 30.05.2007 11:54
Liebe Mari,
eigentlich wollte ich nichts mehr zu diesem Thema schreiben. Aber es geht nicht. Weil ich den Kommentar von Klaus - dessen Kommentare ich hier immer sehr gern lese und oft unterschreiben könnte - nicht so ganz verstehe. Weil: ich kann doch nicht für alles und jedes die Verantwortung dem Staat zuschieben. Auch wenn der Steuern erhebt und z. B. am Trinken und Rauchen kräftig verdient ...Das tut er z. B. beim Salzen auch. Und kein Mensch kommt deswegen auf die Idee, nun kiloweise Salz in sich hinein zu schütten. Oder sinnlos mit dem Auto durch die Gegend zu gurken, weil auch da kräftig versteuert wird.
Nein, ob und wann und weshalb ich trinke, das entscheide ich!!! Und jeder Trinker entscheidet jeden Tag aufs Neue für sich, dass er trinken will. Suchten sind zwar Krebsgeschüre der Gesellschaft - aber sie sind für die Betroffenen keine von irgendwem anders zu verantwortenden Krankheiten. Sich selbst und seinen eigenen Problemen stellen, ist hier mehr die Lösung als der Ruf nach dem Staat ...
Mit besten Grüßen von Ulrike (die ohnehin findet, dass in unserem Land viel zu viel reglementiert wird ...)
Mari an Ulrike - #2.1 - 31.05.2007 06:36
Liebe Ulrike, in unserem täglichen Dasein begegnen wir unterschiedlichen Gedanken. Es ist dabei jedem selber überlassen mit diesen Themen umzugehen.
Ich weiß, auch Klaus hat versucht Gründe zu finden und Ursachen zu erklären und ich glaube er hat nicht ganz Unrecht.
Aber kämen wir z.b. mit einer Alkoholprohibition wirklich weiter?
Während der Alkoholprohibition in Finnland und in den USA (1919-1932), wo der Handel und Konsum von Alkohol per Gesetz verboten war, stieg die Verbrechensraten in den USA für Raub, Diebstahl und Mord seit Beginn bis Mitte der 1920er Jahre kontinuierlich an und sank nach 1933 wieder drastisch.
In der Wikipedia habe ich gelesen das seit dem UNO-Beschluss über die Single Convention on Narcotic Drugs von 1961 alle harten Drogen und bestimmte weiche Drogen der weltweiten Prohibition unterliegen. Ausgenommen ist der Genuss von Nikotin und Alkohol, die den Giften zugerechnet werden.
Also muss jeder Mensch der raucht oder Alkohol zu sich nimmt, wissen, das er Gifte seinem Körper zu führt.
Es ist wie mit der Schokolade, schließe ich sie weg und teile sie meinem Kind nur zu, dann hat es einen Heishunger darauf und wird versuchen immer und immer wieder diese Schranke zu umgehen.
Stelle ich sie aber hin und das Kind kann sich bedienen, dann unterliegt es keinem Zwang und wird nur nach Bedarf nach den Süßigkeiten greifen. Ich erkläre ihm dabei welchen Schaden es anrichten kann und setze auf die Vernunft die jedem von uns irgendwie inne wohnt.
Ich denke mehr Aufklärung über das Thema Alkohl wäre von Staatswegen schon wichtig. Bei Zigaretten geht es ja auch.
Was will ich nun eigentlich sagen?
Ich wollte mit diesem Artikel unterschiedliche Meinungen sammeln und freue mich über die Diskussion, die dabei entstanden ist.
Wolfgang aus Greifswald - #1 - 30.05.2007 09:40
Meine liebe Mari, da hast Du ja zu Pfingsten ein Thema aufs Tapet gehoben. Und was das Ausüben des Lehrerberufs angeht, schließe ich mich der Meinung meiner Vorrednerinnen an.
Aber ich frage mich natürlich auch, was ist die Ursache für ihr Trinken? Und wer fängt diese Frau auf, trägt mit ihr das Kreuz? Es ist ein verdammt schweres Kreuz, wo sie eine gute Freundin braucht, es zu tragen. Die, mit denen sie vielleicht an der Kaufhalle steht und billigen Klaren trinkt sind bestimmt keine Freundinnen. Und so hoffe ich, daß vielleicht Du die Freundin für sie sein kannst, vorausgesetzt, daß sie schon gewillt ist, eine Kursänderung vorzunehmen. Leider ist es so, daß die Alkoholkranken ja noch lange Zeit von sich glauben, das Problem im Griff zu haben, selbst wenn alle in ihrem Umfeld sehen, daß es nicht so ist.
Ich selbst habe erleben müssen, wie sich mein Vater zum Zwerg soff und sein Umfeld damit ziemlich ins Elend riß. Wen der nach Hause kam hab ich mich schnell zurückgezogen – nur nicht auffallen und irgendwie Anlaß zur Eskalation bieten. Er war, wenn er „einen im Turm“ hatte, völlig unberechenbar. Es ist schon ziemlich schlimm, wenn man als 5-jähriges Kind den Anblick abgewohnten Mobiliars, zerschlissener Teppiche und herumstehender leerer Bier- und Schnapsflaschen als ganz normal empfindet, wenn es normal ist, wenn der Vater beim Abendbrot ganz selbstverständlich braunen Schnaps in seinen Tee gießt.
Als der starb(ich war 11), war es für mich kein Verlust sondern eine Befreiung und ich habe mit dem Manne noch heute nicht meinen Frieden machen können, war auch noch nie an seinem Grab. Und ich kann jeden verstehen, der eine Partnerschaft mit einem Trinker beendet, wie es die Ulrike getan hat. Die Szenen, wenn der Alte im Suff komplett aus dem Ruder läuft, habe ich auch erleben müssen und es ist einfach auch eine Frage des Selbstschutzes, wenn dann das sprichwörtliche Heil in der Flucht gesucht werden muß. Wenn dann jemand von draußen Vorwürfe macht von wegen „in guten wie auch in schlechten Zeiten zusammenhalten“ der hat keine Ahnung, was in Trinker- Haushalten so abgeht.
Ganz empfindlich reagiere auch ich auf Gastgeber, die ihre eigentlich nicht trinken wollenden Gäste zum Alkoholgenuß überreden wollen. Bin auch selbst ganz vorsichtig im Umgang mit dem Alkohol, den ich zwar auch in Form zweier guter Whiskies (Talisker und Laphroaig) im Haus habe, die aber wirklich als Genuß da sind wenn ich mal Besuch habe, der den Whisky auch so definiert. In meinem Umfeld ist es gottlob so, daß niemand schräg angeschaut wird, wenn er oder sie Apfelschorle, Ginger-Ale oder sonstwas ohne Alkohol trinkt und das ist gut so.
Eine Situation will ich noch erzählen, die ich im Dienst erlebt habe. Zu mir kommen regelmäßig Pfarrerinnen und Pfarrer um Morgenandachten fürs Radio aufzusprechen. Unter ihnen war eines Tages auch ein ziemlich hoher katholischer Würdenträger der Stadt, der eine mächtige Standarte hatte. Er hatte eine ganz harte Ansprache und ich hatte mit ihm lange zu tun, bis er die Texte ein bißchen moderater vortragen konnte. Wir haben es hingekriegt, es hörte sich letztendlich ganz gut an und beim Gehen sagte ich ihm: Herr P***, Sie haben ein Problem. Ich werde für Sie beten, auch dafür, daß Sie jemanden finden, der mit Ihnen das Kreuz trägt. Der Blick, den ich erntete, war ein dankbarer. So gibt es bestimmt viele, die an der Spitze einer Institution stehen, dort erfahren müssen, was „Einsame Spitze“ eigentlich bedeutet und niemanden im eigenen Laden mehr haben, der mit ihnen mal Klartext redet. Das bringt ihnen die Position als Chef, daß die Unterstellten es eben nicht mehr tun, obwohl alle es sehen. So ein Anstoß muß dann von außen kommen, wo ich dann wieder bei Deiner Freundin K. bin, der Du, wie Witha sagt, verbal eine reinhauen mußt, wenn Du es kannst, was ich hoffe.
So, nun wünsche ich Dir einen schönen Tag. LGr aus der gestern abend kräftig vom Gewitter durchgerüttelten Stadt am Meer(war mit’m Rad unterwegs und naß wie eine gebadete Ratte)vom Wolfgang, der gestern abend keine Kraft zum Schreiben mehr hatte.
Mari an Wolfgang - #1.1 - 31.05.2007 06:11
Mein lieber Wolfgang, ja ich weiß, es ist schwere Kost für Feiertage, es ist überhaupt schwer aus der Anonymität heraus etwas anzusprechen und dabei niemanden zu verletzen.
Manch einer hat sein Päckchen dabei zu tragen und jeder sieht die Dinge anders.
Warum ich nicht trinke kann ich eigentlich mit einfachen Sätzen sagen:
Jeder Wein schmeckt mir wie verdorbener Saft, ich werde nicht lustig wenn ich trinke, sondern ganz leise, ich habe das Gefühl meine Gesichtszüge entgleisen und es geht mir nicht gut damit. Ich kann dieses Gefühl "sich gehen lassen" nicht ertragen ... und ich habe diese Schwelle niemals überschritten.So einfach ist das zu erklären, warum das aber so ist, das weiß ich nicht. Vielleicht ist in meinem Gehirn ein Selbstschutzmechanismus eingebaut.
Betrunkene Menschen sind mir unangenehm und ich ziehe mich zurück. Ich vermeide jede Art von Diskussionen mit ihnen und versuche aus dem Weg zu gehen.Ich habe außer dieser einen Begegnung im Kinderwagen, von der ich erzählt habe, persönlich nie schlechte Erfahrungen gemacht.
Aber nach wie vor kann ich nicht sagen an was das nun liegt, es ist einfach so.
Ich danke dir für dein offenes Wort, für deine Zeilen...
Kommentare aus 2005
Thea - #1 - 09.01.2005 20:31
Guten Abend Mari,
ich lese schon eine ganze Weile mit und habe nie etwas hinterlassen. Aber bei diesem Thema muß ich einfach \"zur Tastatur\" greifen, wie Du sagst.
Eine Freundin von mir war lange Jahre alkoholabhängig. Ihr Mann hat ihr sehr geholfen und sie ist inzwischen trocken. Das ist eine große Leistung und verlangt Hochachtung. Sie lebt inzwischen ohne Alkohol und ist glücklich, daß sie es geschafft hat.
Ein anderer Mensch trank bzw. trinkt auch regelmäßig jeden Tag Alkohol. Er sagte, er sei nicht abhängig. Aber wenn man jeden Tag trinkt, ist man es doch schon! Seine Frau wollte und konnte dieses Leben nicht weiter führen und trennte sich (auch wegen anderer Dinge, aber dieser war ein sehr wichtiger Grund).
... diese Frau bin ich und ich bin froh, diesen Schritt gegangen zu sein.
Eigentlich ist jedem Menschen ein Partner zu wünschen, der ihm auch in schlechten Zeiten zur Seite steht. Aber nicht alle können es.
Vielleicht schafft es ja auch Frau K. Ich wünsche es ihr sehr!
Thea
Thea - #2 - 09.01.2005 20:57
Ja ... es gibt soooo viele Betrachtensweisen. Aber: jede Nacht, wenn Du mal munter wirst, riechst Du nur Alkohol. Keinen Hautgeruch oder die Spur eines Parfüms. Nur Alkohol!
Thea
Stephan - #3 - 21.01.2005 00:57
oouuuuuuh!
ich hasse Drogen. Mein Cousin war Alkoholiker, ich kann Euch sagen, der sah aus... er pflegte sich nicht mehr, liess seine Zähne verfaulen. Aber er hat es geschafft davon wegzukommen. Ursache war Liebeskummer (der Weg in die Droge).
Wie Du gesagt hast, ist die Versuchung da, sein Denken zu betäuben, wenn man meint, man könnte es nicht mehr aushalten.
Ich traue jedem zu, unglaublich viel auszuhalten! Naemlich dann, wenn man merkt, dass es sich lohnt, sich einzusetzen. Ich hab den Film \"sie nannten ihn Pferd\" mit Richard Harris gesehen. Da setzt sich der Held für etwas ein und nimmt dafür unter höllischen Qualen Kontakt mit der Weltseele auf, in der indianischen Religion: Tatonka, der große Büffel. Und wenn die Freunde da sind und sich um einen sorgen, dann ist der Weg zur Hoffnung einfacher, denn befor man alles wegwirft, könnte man doch noch was suchen, was sich lohnt.
Ich bin nicht gut im trösten...sorry. Und mein Rat ist bestimmt auch nicht toll. Tja, ich weiss aus den Jahren mit meiner Frau, dass Zuhören oft wichtiger ist, als zu helfen, Probleme zu lösen.
Stephan
Montag, 28. Mai 2007
keinen Film verpassen ...
Kennt ihr das? Ihr wollt irgendeinen Film unbedingt sehen, seit aber nicht daheim und programmiert eben mühevoll den Videorecorder (würde mir zumindest so gehen ) und dann ist irgendwas daneben gegangen ... - Dem Beitrag fehlt der Anfang oder das Ende oder er hat gar nicht erst aufgenommen und man ist nur wütend ...
Ok, wir haben schon seit Jahren keinen Recorder, aber wer sich erinnern kann ...
Na jedenfalls kann man jetzt dem ganzen Theater aus dem Weg gehen ...
Die Zukunft heisst: online-tv-recorder. Anklicken - anmelden - aufnehmen ...
DSL wäre Vorraussetzung ... weil es sonst zu lange dauert... aber ansonsten, es kostet übrigens nix ..., ist etwas schwierig zu verstehen aber es funktioniert!
hilflos steht man dabei ...
Mira und Ulrike haben mir gestern geantwortet...
Wisst Ihr eigentlich wie froh ich bin, dass Ihr mir überhaupt auf meine Frage antwortet? ...
Ich habe 2005 schon einmal versucht darüber zu reden ..., diesen Artikel werde ich hier heute wieder hoch holen ...
Ich glaube es ist ein Thema das so viele Menschen betrifft, Männer und Frauen - Angehörige, Freunde ...Man steht so hilflos daneben, zumindest geht es mir so ...
2005-01-07 17:49
Was ich schon lange erzählen wollte ...
Die Kommentare von damals, schreibe ich wieder hier ein ... vielleicht hilft das ja dem einen oder anderen mir seine Sicht zu diesem Thema zu erzählen ...
Meine Tochter kam eher aus der Schule und erzählte mir, das sie Ausfall hatten, weil die Englischlehrerin nach Hause geschickt worden war. Nach Hause geschickt? fragte ich, ja sagte sie, die Lehrerin hat wohl in einer anderen Klasse den Unterricht geschmissen, weil sie getrunken hatte und die Schüler es bemerkten ...
Ein Alkoholproblem, die K.? Wir kennen die Lehrerin persönlich ... und ich muss sagen, wir hatten davon noch nie etwas mitbekommen...
Also rief ich ihren Mann an und er erzählte mir dann das ganze Dilemma:
K. trinkt schon lange, es gab immer wieder Situationen bei denen es für sie einfach nicht mehr auszuhalten war und sie dann irgendwie zur Flasche greifen musste.
Er ist vollkommen hilflos, weil er mit ihr darüber nicht reden kann, sie streitet alles ab, sie sagt, sie hat kein Problem und lehnt jede Hilfe aus welcher Richtung auch immer ab.Er steht zu ihr, aber er sagt auch, er weiß nicht mehr wie lange er das noch aushalten kann, seine Gesundheit leidet sehr darunter...
K.´s eigene Gesundheit ist wohl am Ende... die Leber macht nicht mehr mit, die Kinder der Beiden wenden sich ab, ja und wir, wir stehen dabei und wissen nicht was wir tun können. Irgendwie komme ich mir wie eine Lügnerin vor, weil ich nun von dem Problem weiß und es totschweige, weil ich Angst davor habe wenn wir es ansprechen, das unsere Freundschaft vielleicht daran zerbricht.
Für mich ist Alkohol ein Ding mit dem ich nicht umgehe. Meine Mutter sagt immer das liegt an einem Vorfall aus meiner frühesten Kindheit, ich lag im Kinderwagen vor einem Geschäft in dem sie einkaufen war und ein betrunkener Mann kam an den Wagen und muss mich zutiefst erschreckt haben, ich habe so gebrüllt sagt sie, das sie mich kaum beruhigen konnte.
Ein paar Jahre später, ich war vielleicht 5 oder 6, war ich zu Besuch bei einer Schwester meines Großvaters, ich fand sie eigentlich sehr nett, aber auch irgendwie eigenartig... meine Oma sagte dann, als ich ihr von meinen eindrücken erzählte, das sie sicher wieder getrunken habe, weil sie mit ihrem Leben unszufrieden sei...
Ein paar Wochen später hatte sich die Tante umgebracht.
Mit 18 zur Disko gab es natürlich Alkohol, ich trank mit weil alle tranken und es irgendwie uncool war wenn man nur bei Orangensaft den Abend verbringen wollte.
Mit 20 mussten mich eines Nachts, nach so einem Disko-Besuch, meine Freundinnen nach Hause schaffen und ich seh mich noch heute vor der Toilette knien und meine Mutter kam dazu....
Ich glaube das war für mich der ausschlaggebende Punkt, das ich mir sagte, soetwas willst du nie wieder erleben.
Ich trinke seit dem eigentlich keinen Tropfen... weder zu Feierlichkeiten, noch stoße ich zu Silvester mit Sekt an... Ich muss auch sagen das es mir nicht schmeckt, kein Wein, kein Sekt, kein Likör.
Unsere Freunde können das manchmal irgendwie nicht verstehen und dann und wann heisst es, ach Mari, hab dich nicht so, kannst doch mal probieren..., wir haben den Baileys extra für dich gekauft, du hast den doch schon mal getrunken...
Ich habe sogar mal eine Liter-Flasche zum Geburtstag geschenkt bekommen..., den hat mein Mann dann nach 2 Jahren weggeschüttet...
Warum ich diesen Artikel schreibe?
Nun, ich weiß sie liest hier mit ...
Ich hoffe irgendwie das sie verstehen kann was ich fühle und ich wünsche mir so sehr das sie irgendwas von dem angeprochenen in sich aufnehmen kann und versucht endlich ihren Weg aus der Abhängigkeit zu gehen.
Ich kann mir nicht vorstellen, das es ihr Ziel sein kann, am Ende bei den Kindern in der Schule dazustehen, als die Lehrerin, welche sich tot gesoffen hat.
Ich kann mir nicht vorstellen, das sie am Ende möchte, das ihr Mann irgendwann sagen muss: Meine Frau hat mich verlassen, sie hat sich tot gesoffen.
Ich kann mir nicht vorstellen, das sie hier jemals den Satz lesen möchte: Meine Freundin hat sich heute den letzten Schluck gegeben - !
Mari
(Nachtrag: diese Geschichte ist an manchen Stellen frei erfunden - ich wollte sie aber schon seit längerem einfach einmal aufgeschrieben haben ... - vielleicht reden wir ja darüber?)
2005-01-07 17:49
Sonntag, 27. Mai 2007
Gedanken an einen Freund
Ich kann nicht bei ihm sein, aber ich würde ihm gern heute sagen:
Ich weiß das du trinkst und ich möchte dir gern helfen.
Wenn wir zu jedem Alkoholkranken bzw. -missbräuchler im Durchschnitt mindestens drei Angehörige zählen, kommen wir auf eine Zahl von 12,75 Mio. Angehörigen in Deutschland, die von den Auswirkungen einer Suchterkrankung bzw. -gefährdung betroffen sind.
Ich gehöre also auch dazu ... - ich bin keine Angehörige aber ich bin eine Freundin.
Ich werde aber im Gegensatz zu dem kleinen Prinzen nicht bestürzt verschwinden sondern ich bleibe da und ich werde mit dir darüber reden.
Wenn mir jemand dazu etwas schreiben möchte, wäre ich sehr dankbar.
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