Freitag, 13. März 2009
"Warum?" - und keine Antworten ...
Nun sitzt man wieder einmal völlig hilflos, schüttelt mit dem Kopf und denkt, warum nur? ...
Das "Warum?" werden wir nicht erfahren ...
Meine Gedanken kreisen immer wieder um Winnenden, um den Jungen, um seine Eltern, um seine Schwester - um die vielen Opfer und deren Eltern und Freunde.
Um das "Warum"... und ich kann es eigentlich nicht in Worte fassen ...
Meine eigene Kindheit geht mir durch den Kopf dabei ...
Wie war das noch damals in 1. Klasse mit 6 Jahren?
Ich, spindeldürr, rothaarig, Sommersprossen ohne Ende, abstehende Ohren und eine Brille, die grauenhaft aussah ... - geärgert haben sie mich nur ein einziges mal deshalb - dabei ging meine Brille kaputt - unsere Klassenlehrerin, ich seh es noch wie gestern vor mir ... - die hat sich die Bürschchen so zur Brust genommen, das denen hören und sehen verging ... nie wieder habe ich das Wort "Brillenschlange" gehört ...
2 Jahre später, auf dem Heimweg ...
5 Kerlchen aus meiner Klasse, die Strumpfhosen wollten sie mir runterziehen ... ich habe mich gewehrt und irgendwann hat einer gesagt, ach lass sie ... - ich habs meiner Mutter erzählt daheim und die hat in der Schule angerufen ...
Was danach passiert ist, ich weiß es nicht, ich weiß nur noch es gab großen Ärger. Die Lehrerin hatte das alles im Griff und es gab nie wieder solch einen Vorfall ..., mit keinem der Mädchen ...
Ich hatte keine Angst in die Schule zu gehen, ich wusste, die Lehrerin steht hinter mir, sie hilft und richtet und beschützt ... ja dieses Bild hatte ich von ihr.
Sie hatte neben ihrem "Bildungsauftrag" auch noch einen "Erziehungsauftrag" - Warum? Weil sie mehr Zeit mit uns verbracht hat, als unsere Eltern in der Woche leisten konnten ...
Von 8.00 bis 16.00 Uhr waren wir in der Schule und im Hort, wir waren aufgeräumt ... wir haben gelernt, gespielt, getobt ... Blödsinn gemacht und mussten dafür wieder gerade stehen ...
Wir waren im Sportverein, im Chor, im Zeichenzirkel, im ...
Es war immer irgendwas los ... man hatte Verpflichtungen, man wurde gefordert und gefördert ...
Wir waren Kirschen klauen und sind erwischt worden, wir waren Schlitten fahren und sind im Eis eingebrochen, wir waren im Steinbruch schwimmen und durften es niemandem erzählen ... und wir sind heimlich Moped gefahren ...
Alles Dinge, die völlig normal sind ... die passieren müssen, damit man sich entwickeln kann und lernt, was richtig und was falsch ist.
Wir haben Tadel in der Schule bekommen, die Schlimmsten wurden bis zum Direktor zitiert ...
Meine Mutter wurde einmal in die Schule bestellt, weil ich eine Lüge präsentiert hatte, die sofort zu durchschauen war. Mir war schlecht ohne Ende, ich wusste, jetzt kommen die ganzen Dinge heraus, die ich noch so ausgefressen hatte ...
Am Ende ... - ich glaube es hat mir geholfen, den Satz "Lügen haben kurze Beine" zu verstehen ... - Die Lehrerin konnte ich nicht mehr leiden, aber egal ... - ich grüße sie heute noch sehr verhalten ...
Und heute?
Heute sagen sie Worte wie "Mobbing" ... heute sagen sie, das Internet ist Schuld ... Gewaltspiele ...
Wisst ihr was ich denke?
Wenn wir wieder mehr Vertrauen in unsere Lehrer geben könnten, wenn wir ihnen wieder mehr Rechte geben würden und weniger Verordnungen erfinden könnten, dann hätten wir vielleicht auch wieder die Chance, Hand in Hand - Eltern und Lehrer unseren Kindern den Weg aufzuzeigen, von dem wir glauben, dass er der Richtige ist.
Solange aber Schüler frei entscheiden können, ob sie eine Anordnung eines Lehrers tun oder eben lassen wollen, so lange sind Hemmschwellen viel niedriger - sind Prügel viel schneller ausgeteilt ...
Sätze wie "Ich sag es meinem Vater und er wird Sie verklagen!" - gehören in keine Schule, schon alleine diese Aussicht auf den "Rückzieher" des Lehrers machen den Schüler überlegen ...
- überlegen, seinen Mitschülern, die sich nicht so trauen ...
- überlegen, seinen Lehrern, die dann doch lieber wegsehen ...
- überlegen, der Omi in der Straßenbahn, die doch stehen kann ...
- überlegen, der Frau hinter der Kasse, die eh nicht merkt wenn sie beklaut wird ...
- überlegen, der 47-jährigen auf dem Fußweg, die doch in die Pfütze springen kann wenn sie kommen
- überlegen, der ganzen Welt ... an der sie sich rächen können, für all die viele Überlegenheit, die wir ihnen gegeben haben ...
Nein, es sind nicht die Lehrer Schuld, es sind nicht die Eltern die Schuldigen - ich denke einfach, wir haben uns im Laufe der letzten 20 Jahre zu sehr mit Bestimmungen, Verordnungen, Verboten und Paragraphen beschäftigt und dabei vergessen, auch einmal zu sagen: "He, das hast du prima gemacht!" - wir haben den Sinn des Wörtchen "Dankeschön" verlernt ...
Wir nehmen alles selbstverständlich, wenn es funktioniert und wir haben auch vergessen zu sagen: "Junge, macht nichts wenn du heute nicht der Beste warst, vielleicht ein anderes mal ..."
Ich habe schon lange nicht mehr so viele Worte hier geschrieben und wer es bis hier geschafft hat, der wird sich fragen "Und was will sie uns nun sagen?" - ich weiß keine Antwort ... nein, ich weiß keine Antwort auf das "Warum?"
Ich weiß nur, irgendetwas ist mächtig schief gelaufen und ich glaube wir tragen daran alle ein Stück Schuld ...
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Montag, 9. März 2009
nur nebenan
Ich weiß, sie blühen auch nebenan ...
Mir ist Kurt ans Herz gewachsen, ins Herz gewachsen?
Er war ehrlich, oft direkt und immer mit einem kleinen Lächeln unterwegs … so zumindest habe ich ihn mir vorgestellt.
Er hat mir letztes Jahr sehr geholfen als mein Andi krank wurde, er hat mir aus weiter Ferne seine eigene “Geschichte” erzählt.
Und nun?
Henry Scott Holland schrieb folgende Zeilen und ich glaube ganz fest daran, das es so ist …
"Death is nothing at all.
I have only slipped away into the next room.
I am I, and you are you.
Whatever we were to each other, that we are still.
Call me by the old familiar name.
Speak of me in the easy way which you always used.
Put no difference into your tone.
Wear no forced air of solemnity or sorrow.
Laugh as we always laughed at the little jokes that we enjoyed together.
Play, smile, think of me, pray for me.
Let my name be ever the household word that it always was.
Let it be spoken without an effort, without the ghost of a shadow upon it.
Life means all that it ever meant.
It is the same as it ever was.
There is absolute and unbroken continuity.
What is this death but a negligible accident?
Why should I be out of mind because I am out of sight?
I am just waiting for you, for an interval, somewhere very near, just round the corner.
All is well."
Henry Scott Holland (* 27. Januar 1847; † 17. März 1918) - Quelle: Wikipedia
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Mittwoch, 14. Mai 2008
Der Tod bedeutet gar nichts
"Death is nothing at all.
I have only slipped away into the next room.
I am I, and you are you.
Whatever we were to each other, that we are still.
Call me by the old familiar name.
Speak of me in the easy way which you always used.
Put no difference into your tone.
Wear no forced air of solemnity or sorrow.
Laugh as we always laughed at the little jokes that we enjoyed together.
Play, smile, think of me, pray for me.
Let my name be ever the household word that it always was.
Let it be spoken without an effort, without the ghost of a shadow upon it.
Life means all that it ever meant.
It is the same as it ever was.
There is absolute and unbroken continuity.
What is this death but a negligible accident?
Why should I be out of mind because I am out of sight?
I am just waiting for you, for an interval, somewhere very near, just round the corner.
All is well."
Henry Scott Holland (* 27. Januar 1847; † 17. März 1918)
Für einen liebenswerten Kollegen, der am 30.April 2008 noch mit mir gelacht hat, der 2 Tage später ganz allein in das Zimmer nebenan gegangen ist und nun, seit letzten Sonnabend nicht wieder kommen wird ...
Es macht mich traurig ohne Ende und nein, wir haben niemals gelernt damit umzugehen ...
Quelle: Wikipedia
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Donnerstag, 17. April 2008
Denken ...
und vielleicht muss man sich nicht wirklich sehen
um miteinander zu reden ....
und um zu wissen, das man miteinander ist
und immer dann, wenn es wirklich wichtig ist,
dann ist der andere auch da ....
Denken ...
Mari - 2008/04/17
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Samstag, 14. Januar 2006
für Ronja
Leise ist es hier im Haus
kein Ton dringt durch die Wände
gestern gingst du nun hinaus
getragen durch meine Hände.
Warst Freundin und Held
dein ganzes Leben
hast uns begleitet durch Wald und Feld
und dabei so viel gegeben.
Traurig ist es hier im Haus
und sobald die Gedanken kreisen
denke ich oft ich lauf hinaus
aber du bist für immer auf Reisen...
Die vielen kleine Momente mit dir
helfen uns über die Schmerzen.
Wir tragen die Erinnerung hier
tief in unserem Herzen.
Heute hab ich eine Rose gelegt
auf die Stelle hinten im Garten
und wenn der Wind sie davonträgt
weiß ich, ich muss nicht mehr warten.
Leise ist es hier im Haus
kein Ton dringt durch die Wände
dein treues Herz es zog nun aus
du fehlst uns ohne Ende...
mari - 13.01.2006
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