Sonntag, 9. Oktober 2005
Wochenbilder - 40.KW
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Herrenbesuch
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tausend Sternlein stehn ...
Heute Morgen halb 6 in Deutschland... es ist noch stockfinster, aber da draußen leuchten 1000 Sterne am Himmel, der Orion steht hoch über unserem Haus... Eigentlich wollte ich ein Foto machen, aber dazu hätte ich das Stativ aufbauen müssen usw. und dazu hatte ich noch keine rechte Lust... Ich habe noch eins auf meinem Rechner gefunden...
Das Sternbild des Himmelsjägers Orion (Ori) liegt zwischen Fluss Eridanus und dem Einhorn auf dem Himmelsäquator. Daher ist Orion von Spätherbst bis Frühlingsanfang auf beiden Erdhälften zu sehen. Es ist aufgrund seiner Vielzahl heller Sterne und einprägsamen Anordnung das auffallendste Sternbild des Winterhimmels.
Die Hauptsterne im Sternbild des Orion sind Beteigeuze (Bestandteil des Winterdreiecks), Rigel (Eckpunkt des Wintersechsecks) und Bellatrix. Alnitak, Alnilam und Mintaka bilden den Gürtel des Orion (auch Jakobsstab oder Jakobsleiter genannt). Diese drei Gürtelsterne dürften das Haupterkennungsmerkmal des Orion sein; sie liegen in dem großen, hellen offenen Sternhaufen.
Der Name des Sternbildes bezieht sich auf den großen Jäger Orion aus der griechische Mythologie, von dessen Lebensgeschichte es allerdings verschiedene Versionen gibt. In einer davon brüstet Orion sich, der beste Jäger der Welt zu sein, was ihm von Zeus Ehefrau Hera verübelt wird. Sie schickt einen Skorpion aus, der Orion einen tödlichen Stich zufügt. Zeus versetzt daraufhin beide an den Himmel. Wenn das Sternbild Skorpion im Osten aufgeht, muss Orion den Himmel im Westen verlassen. Dadurch stehen die beiden Rivalen niemals zusammen am Himmel.
Möglicherweise ist der Name des Sternbilds älter, als die griechische Mythologie selbst. So wird bisweilen die Vermutung geäußert, der Name leite sich vom Akkadischen Uru-anna, »Licht des Himmels«, ab und sei später von den Griechen übernommen worden. - gelesen bei Wikipedia
Weißt du, wieviel Sternlein stehen
Weißt du, wieviel Sternlein stehen
An dem blauen Himmelszelt?
Weißt du, wieviel Wolken gehen
Weithin über alle Welt?
Gott der Her hat sie gezählet,
Daß ihm auch nicht eines fehlet
An der ganzen großen Zahl.
Weißt du wieviel Mücklein spielen
In der hellen Sonnenglut?
Wieviel Fischlein auch sich kühlen
In der hellen Wasserflut?
Gott der Herr rief sie mit Namen,
Daß sie all' ins Leben kamen,
Daß sie nun so fröhlich sind.
Weißt du, wieviel Kinder frühe
Stehn aus ihren Bettlein auf,
Daß sie ohne Sorg und Mühe
Fröhlich sind im Tageslauf?
Gott im Himmel hat an allen
Seine Lust, Sein Wohlgefallen,
Kennt auch dich und hat dich lieb.
Wilhelm Hey 1790 - 1854
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Samstag, 8. Oktober 2005
Herrenbesuch
Mein Mann ist außer Haus. Ich sitze gegen halb 12 Uhr Mittags vor meinem Computer mit Amie zu Füßen, da kommt mein Schwiegervater und sagt: "Amie läuft auf der Straße!" Ich lach ihn an und zeige ihm wo die Amie liegt... da erzählt er, dass draußen ein Hund läuft, der genau wie unsere Amie aussieht. Ich natürlich sofort hinaus und wirklich, da läuft ein Hund, ein Rüde - etwas größer und etwas breiter, aber ansonsten der Amie wie aus dem Gesicht geschnitten. Die gleiche Farbe, die gleiche Zeichnung.
Ich frage den Zeitungsjungen - der gerade vorbei kommt - ob das wohl sein Hund ist und er antwortet:"Nein, der läuft mir schon die ganze Zeit hinterher...!"
Der Hund hat ein Halsband mit Telefonnummer und ich renne ins Haus und versuche da anzurufen, aber vergeblich. Niemand hört, nur der Anrufbeantworter redet mit mir...
Ich denke, man kann den Hund doch nicht wieder laufen lassen und nehme ihn mit in den Garten. Eigentlich noch ziemlich von dem Video von heute morgen geschockt, sah ich die Besitzer vor meinem geistigen Auge in heller Aufregung ...
Die Amie ist begeistert ohne Ende, ja und der Rüde natürlich auch ...
Als nächstes rufe ich die Züchterin an, ich weiß, das sie noch so einen Hund hier im Ort verkauft hat, aber das war auch eine Fehlanzeige, dieser Hund war daheim.
Ok, denke ich, die Tierärztin ... - nix ... - sie fragt nur, ist der Hund kastriert? - Ja woher soll ich das denn wissen? Ok, kurze Einführung in Biologie und danach konnte ich feststellen das bei dem jungen Mann alles noch am rechten Fleck sitzt.
Danach die Telefonauskunft, die geben jetzt auch Namen zu den Nummern raus ... - kein Eintrag ...
Klaus fällt mir ein, der kennt fast jeden, der kennt vielleicht auch den Hund ... - nix ...
Steuermarke hat er? Also sollten die doch mal auf dem Rathaus die Akten durchsehen. Naja ok, es ist Sonnabend, da gibt es wohl nur eine Notfallnummer aber wo ist die zu finden? Ich rufe vollkommen ahnungslos den Bürgermeister an, der war ziemlich knurrig, habe ihn wahrscheinlich beim Mittagsschlaf gestört...
Von der Notfallnummerndame bekam ich die Auskunft, das heute niemand Akten durchwühlen wird. Man könne den Hund abholen und bis Montag irgendwo einsperren und dann sieht man weiter...
Nee, also denk ich, Tierpension, vielleicht haben sie sich dort gemeldet ... - wieder nix ... - zwischendurch habe ich bestimmt 20 mal die Besitzer versucht zu erreichen... - niemand daheim... Die suchen ihn bestimmt ...
Zwischendurch kommt die Postfrau vorbei gefahren, ich renn raus und frage sie, aber sie ist nur eine Vertretung und kennt sich nicht aus im Ort.
Schwiegermutter sagt, ruf die Polizei, die sind dafür zuständig... naja denke ich, vielleicht suchen die Besitzer ja nach dem Hund und haben sich dorthin gemeldet. Ein Versuch ist es wert, dass die Polizei sich nicht um meinen Herrenbesuch kümmern wird, war mir schon klar... - aber auch da war nix ... - Ein anderer Tierarzt hier im Ort fällt mir noch ein ... - natürlich auch dort kein Hinweis.
Nach 3,5 verzweifelten Stunden schau ich mir diese Hundemarke nochmal an und entdecke ganz klein einen Namen ... jaaaa, den kenn ich ... Luftlinie von uns 1 km ... also setz ich mich ins Auto und fahre dahin.
Kaum bin ich ausgestiegen, werde ich von der Dame mit dem Satz begrüßt: "Na Hallo Frau Forker, bringen Sie uns unseren Ausreiser wieder?!" Ich glaube, mein Gesicht muss vollkommen bescheuert ausgesehen haben ... sie lacht und sagt, "der läuft immer mal weg ..." und erzählt mir was von "Telefon geht nicht..." -
Was ich in dem Moment gedacht habe, kann ich hier nicht aufschreiben, das verbietet mir meine Kinderstube ... (übrigens, ich trage keine Namensschild an der Jacke und die hat mich vielleicht 3 Mal in ihrem Leben bisher gesehen) ... na egal, ich nehm das "Herrchen" und sein "Frauchen" mit nach Hause, damit sie ihren Hund abholen - bekomme noch eine Flasche Krimsekt, wahrscheinlich sah ich aus als ob ich einen Schluck vertragen könnte - und die habe ich auch genommen, weil ich dachte, wenn ich jetzt erzähle, das ich keinen Alkohol trinke, nimmt sie mir die Flasche wieder ab ...
Daheim angekommen war Akor - so hieß der junge Mann, mittlerweile mit der Amie voll zu Gange...
Mein Mann war auch in der Zwischenzeit nach Hause gekommen und alle haben sich köstlich amysiert... - die Einzige, die wirklich fix und alle war, bin ich ...
Meine Telefonnummer haben hier im Ort nun mindestens 10 Leute mehr und ich werde der Amie ein neues Namensschild anfertigen lassen auf dem alles, aber auch alles für den Ernstfall aufgeschrieben steht ... -
Die Moral von der Geschichte?: Nie wieder Herrenbesuch zum Sonnabend Mittag wenn der Hausherr nicht daheim ist ...!!
Fontanes Balladen
John Maynard ist der Titel einer Ballade von Theodor Fontane, die von einem Schiffsunglück auf dem amerikanischen Eriesee nahe Buffalo im US-Bundesstaat New York handelt. Im Gedicht rettet der gleichnamige Steuermann das Leben vieler Passagiere, indem er während eines Brandes auf dem Schiff am Steuer bleibt, bis das Schiff an Land gebracht ist; dabei kommt er selbst ums Leben.
Das Gedicht beruht auf einer wahren Begebenheit am 9. August 1841, von der Fontane in der Zeitung gelesen hatte; allerdings hieß der Steuermann in Wirklichkeit nicht John Maynard (Maynard ist in Wirklichkeit auch ein Vorname, kein Nachname), sondern Luther Fuller. Er starb auch nicht wirklich dabei, sondern überlebte mit schweren Verbrennungen. Auch sonst unterscheidet sich der wahre Verlauf in einigen Details von dem Gedicht. Bei dem Unglück starben ca. 250 Menschen, darunter einige Schweizer und deutsche Auswanderer.
Da sich die Gestalt des John Maynard fest eingebürgert hat, suchen viele deutsche Besucher in Buffalo (vor allem aus Dortmund, die Partnerstadt von Buffalo) nach dem im Gedicht beschriebenen Grabstein, und sind ganz enttäuscht, dass den dort keiner kennt. Um weitere Enttäuschungen zu ersparen hat daher die Städtepartnerschaft 1997 eine Tafel in Buffalo errichten lassen, die an die Legende von John Maynard und an das Gedicht erinnert. gelesen bei Wikipidia
John Maynard
von Theodor Fontane, 1885
"Wer ist John Maynard?"Â Â
    Â
"John Maynard war unser Steuermann,
Aus hielt er, bis er das Ufer gewann,
Er hat uns gerettet, er trägt die Kron',
Er starb für uns, unsre Liebe sein Lohn.
John Maynard."Â
    Â
Die "Schwalbe" fliegt über den Erie-See,
Gischt schäumt um den Bug wie Flocken von Schnee;
Von Detroit fliegt sie nach Buffalo -
Die Herzen aber sind frei und froh,
Und die Passagiere mit Kindern und Fraun
Im Dämmerlicht schon das Ufer schaun,
Und plaudernd an John Maynard heran
Tritt alles: "Wie weit noch, Steuermann?"
Der schaut nach vorn und schaut in die Rund:
"Noch dreißig Minuten ... Halbe Stund."
Alle Herzen sind froh, alle Herzen sind frei -
Da klingt's aus dem Schiffsraum her wie Schrei,
"Feuer!" war es, was da klang,
Ein Qualm aus Kajüt und Luke drang,
Ein Qualm, dann Flammen lichterloh,
Und noch zwanzig Minuten bis Buffalo.Â
    Â
Und die Passagiere, bunt gemengt,
Am Bugspriet stehn sie zusammengedrängt,
Am Bugspriet vorn ist noch Luft und Licht,
Am Steuer aber lagert sich´s dicht,
Und ein Jammern wird laut: "Wo sind wir? wo?"
Und noch fünfzehn Minuten bis Buffalo. - Â
    Â
Der Zugwind wächst, doch die Qualmwolke steht,
Der Kapitän nach dem Steuer späht,
Er sieht nicht mehr seinen Steuermann,
Aber durchs Sprachrohr fragt er an:
"Noch da, John Maynard?"
"Ja,Herr. Ich bin."Â Â
    Â
"Auf den Strand! In die Brandung!"
"Ich halte drauf hin."
Und das Schiffsvolk jubelt: "Halt aus! Hallo!"
Und noch zehn Minuten bis Buffalo. - -Â Â
    Â
"Noch da, John Maynard?" Und Antwort schallt's
Mit ersterbender Stimme: "Ja, Herr, ich halt's!"
Und in die Brandung, was Klippe, was Stein,
Jagt er die "Schwalbe" mitten hinein.
Soll Rettung kommen, so kommt sie nur so.
Rettung: der Strand von Buffalo! Â
    Â
Alle Glocken gehn; ihre Töne schwell'n
Himmelan aus Kirchen und Kapell'n,
Ein Klingen und Läuten, sonst schweigt die Stadt,
Ein Dienst nur, den sie heute hat:
Zehntausend folgen oder mehr,
Und kein Aug' im Zuge, das tränenleer.Â
    Â
Sie lassen den Sarg in Blumen hinab,
Mit Blumen schließen sie das Grab,
Und mit goldner Schrift in den Marmorstein
Schreibt die Stadt ihren Dankspruch ein:
"Hier ruht John Maynard! In Qualm und Brand
Hielt er das Steuer fest in der Hand,
Er hat uns gerettet, er trägt die Kron,
Er starb für uns, unsre Liebe sein Lohn.
John Maynard."
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