Die Anpassungsfähigkeit der Wale
Die
meisten Wale sind äußerst gesellige Tiere mit einem hoch entwickelten
Sozialverhalten, nur wenige Arten leben paarweise oder als Einzelgänger.
Die Walgruppen, als Schulen bezeichnet, bestehen dabei meistens aus 10
bis 50 Tieren, zu bestimmten Gelegenheiten (bei Massenauftreten von
Nahrung oder zur Paarungszeit) können die Gruppen jedoch auch weit über
1.000 Tiere umfassen. Auch Vergesellschaftung mit anderen Walarten ist
dabei möglich.
Die einzelnen Schulen haben eine feste Hierarchie, wobei die vorrangigen
Stellungen durch Beißen, Schieben oder Rammen bestimmt werden. Das
Verhalten in der Gruppe ist nur in äußersten Stresssituationen wie
Nahrungsmangel und in Gefangenschaft von Aggressivität bestimmt, im
Normalfall kommt es zu primär friedlichen Kontaktaufnahmen. Dabei
spielen Kontaktschwimmen, gegenseitiges Streicheln und Stupsen eine
große Rolle. Ebenfalls bekannt sind die spielerischen Verhaltensweisen
der Tiere, die sich in Luftsprüngen, Saltos, Wellenreiten oder
Flossenschlagen äußern und auch bei ausgewachsenen Tieren vorkommen.
Zur Kommunikation untereinander geben die männlichen Tiere
gesangsähnliche Geräusche ab, die über hunderte Kilometer weit im Wasser
zu hören sind. Neuere Forschungen haben ergeben, dass wohl jede
Walpopulation ihren eigenen typischen Gesang entwickelt. Manchmal lässt
sich sogar ein einzelner Wal an seinem spezifischen, unverwechselbaren
Gesang identifizieren.
Auch die Jagd erfolgt bei den Walen in der Gruppe, wobei sich die Tiere
häufig mit anderen Tierarten zusammentun. So findet man viele
Delfinarten gemeinsam mit großen Thunfischen auf Jagdzügen, die großen
Fischschwärmen folgen. Der Große Schwertwal (Orcinus orca) jagt in
Schulen auch andere, sogar größere Wale. Buckelwale (Megaptera
novaeanglia) bilden in Gemeinschaftsarbeit Blasenteppiche, mit denen sie
Kleinfisch- und Krillschwärme eingrenzen und in denen sie dann mit
geöffnetem Maul auftauchen.
Artikel aus
Wikipedia