Die
zunehmende Meeresverschmutzung stellt auch für die Meeressäuger ein
ernst zu nehmendes Problem dar. Schwermetalle und Reste vieler
Pflanzen- und Insektengifte sind biologisch nicht abbaubar. Über die
Meerespflanzen und Beutetiere gelangen sie dann in den Körper der
Wale. In Folge werden die Tiere anfälliger gegenüber Krankheiten und
bekommen weniger Junge.
Auch die Zerstörung der Ozonschicht wirkt sich auf die Wale aus,
denn Plankton reagiert sehr empfindlich auf Strahlung und vermehrt
sich weniger stark. Dadurch schrumpft das Nahrungsangebot für viele
Meerestiere, besonders betroffen sind aber die Bartenwale. Auch das
Nekton wird, neben der intensiven Befischung, durch die intensivere
UV-Einstrahlung geschädigt und ist als Futterquelle quantitativ und
qualitativ eingeschränkt.
Ähnliche Auswirkungen kann zumindest längerfristig eine Übersäuerung
der Ozeane durch vermehrte Aufnahme von Kohlenstoffdioxid (CO2)
darstellen, ein Effekt, der wegen seiner Rolle für die
Klimaentwicklung sehr geschätzt wird, da er der belasteten
Atmosphäre wieder Kohlenstoff abnimmt. die mit dem Wasser zur
Kohlensäure reagiert. Das saure Wasser stört den Bau der
Kalkskelette verschiedener Algen und Kleinstlebewesen. Von diesem
Plankton sind dann wiederum Wale abhängig, da es für viele Arten die
Hauptnahrungsquelle darstellt.
Vor
allem das Militär und die Geologie bedienen sich starker Sonare und
erzeugen zusammen mit Sprengungen und Schiffsverkehr in zunehmendem
Maße Lärm in den Ozeanen. Meeressäuger, die Biosonare zur
Orientierung und Kommunikation verwenden, werden dadurch nicht nur
behindert, sondern regelmäßig auch zu panischem Auftauchen
veranlasst. Dabei kommt es zum Ausperlen von im Blut gebundenen
Gasen, woran das Tier dann verendet, da die Gefäße blockiert sind,
sogenannte Dekompressions-Unfälle (beim Menschen als "schwerer
Tauchunfall" bekannt).
Nach Marineübungen mit Sonareinsatz werden regelmäßig verendete Wale
angespült, die Gasblasen in den Gefäßen haben. Der Schall reicht
sehr weit und entfaltet seine verhängnisvolle Wirkung noch in über
hundert Kilometern Umkreis. Abhängig von den eingesetzten Frequenzen
sind unterschiedliche Arten stärker oder weniger betroffen. Es wird
die Forderung erhoben, dass vor entsprechenden ausgedehnten
Einsätzen von Sonartechnik zunächst, gegebenenfalls ebenfalls mit
Sonar, ausgeschlossen werden muss, dass sich viele Meeressäuger in
der Umgebung befinden.
Artikel aus
Wikipedia