Gothic Metal
Gothic Metal ist ein Musikstil, der in der ersten Hälfte der 1990er Jahre durch eine wechselseitige Beeinflussung der Genres Metal und Gothic Rock entstanden ist. Die Initiatoren des Genres wurzeln jedoch hauptsächlich im Metal-Umfeld. Hierbei bleibt Gothic Metal eine schwammige Stilbezeichnung, da die Ausdrucksformen vielseitig sind. Dies äußert sich besonders dadurch, dass einige Vertreter des Genres stilistisch eher zum Gothic Rock neigen, während bei anderen Künstlern hingegen der Metal-Anteil (bspw. das Growling) überwiegt.
1987 kombinierte die Schweizer Black-Metal-Band Celtic Frost auf dem Album „Into The Pandemonium“ Black Metal mit einer klassischen Sängerin. Das düstere Rockdebüt des Ex-Misfits-Sängers Glenn Danzig, wies bereits 1988 den Weg, den später Bands des Gothic Metal beschreiten sollten. Etwa gleichzeitig und ähnlich einflussreich zeichnet sich die Arbeit der Gothic-Rock-Formation Fields of the Nephilim, die klar hörbar bei Moonspell oder Tiamat in die Musik einfließt.
Ab diesem Zeitpunkt experimentierten diverse Bands mit den neu entdeckten Möglichkeiten oder wechselten ganz in den neuen Musikstil über. Von 1993 an bis etwa 1997 erschien eine Fülle von Alben und neuen Bands besonders aus dem skandinavischem Raum, die das neue Genre ausloteten.
Die Facetten des Stils fächerten sich in dieser Phase so weit, dass heute kaum noch eine einheitliche Definition des Musikstils möglich ist. Was einzig als feste Konstante gelten konnte war die Kombination des Gothic Rock und Metal, insbesondere des Death- bzw. Doom Metal.
So arbeiteten beispielsweise Tiamat 1994 das von Pink Floyd
inspirierte Konzeptalbum „Wildhoney“ aus, Theatre of Tragedy
vervollkommneten den bei Paradise Lost aufkommenden Wechselgesang
zwischen dunklen Männergrowls und weiblichen Soprangesang und The
3rd and the Mortal versuchten sich 1993 als erstes daran den
Männergesang zur Gänze auszulassen.
Eine der wenigen Bands, die den Musikstil zur Popularität führte,
war Type O Negative, die 1993 auch durch das hohe Stimmvolumen und
den cleanen Gesang von Peter Steele den wohl bekanntesten
Gothic-Metal-Song der ersten Phase des Genres „Black No.1“ auf dem
Album „Bloody Kisses“ stellten.
Darüber hinaus wurde der skandalumwitterte Kopf der Band schnell
zu einer Ikone des Musikgeschäfts über das Genre des Gothic Metal
hinaus und sorgte somit zusätzlich für die damalige Popularität des
gesamten Musikstils.
Mit dem aufkeimenden Erfolg zwischen 1993 und 1996 entstanden
mehrere Alben, auf denen auch mehrere Bands und Künstler aus dem
Gothic-Rock-Umfeld mit dem neuen Stil experimentierten. Secret
Discovery, die bereits auf ihrem ersten Werk „Way To Salvation“ von
1989 Gothic Rock mit Punk und Metal kreuzten, veröffentlichten 1993
mit „Into The Void“ einen Longplayer, der starke Parallelen zu
Paradise Lost's „Shades of God“-Album aufwies.
Die Dreadful Shadows debütierten 1994 mit dem metallastigen Album „Estrangement“. Lacrimosa begannen im selben Jahr auf der EP „Schakal“ mit harten und schnellen Gitarren zu experimentieren und weiteten diese Idee bis zum Album „Stille“ 1997 aus.
Lacrimosa waren ebenfalls eine der ersten Bands, die sich über die Grenzen der Genres Metal und Gothic hinwegsetzten und 1996 auf der „On a Dark Winter's Night“-Festivaltour unter anderem mit Sentenced und The Gathering tourten.
Die Gothic-Rock-Formation Love Like Blood wandte sich 1995 mit dem Album „Exposure“ dem Gothic Metal zu, nur ein Jahr später veröffentlichte Carl McCoy, Sänger und Kopf der Fields of the Nephilim, das Album „Zoon“ unter der einmaligen Nutzung des Bandnames Nefilim.
Quelle: Wikipedia