Unserer Tochter ist diese Trennung sehr schwer gefallen, man glaubt nicht welches tiefes Seelchen in so einem kleinen Kind schon steckt. Ich war die Woche über immer für sie da. Ich ging 6 Stunden arbeiten und sie in den Kindergarten und am Wochenende fuhr sie zu ihren Großeltern und ich nach Zwickau um dort meinem Mann zu helfen. Ich habe geglaubt das so alles wunderbar geregelt ist. Aller paar Wochenenden kam ihr Papa nach Hause und alles war heiter Sonnenschein. Aber in dem ersten Jahr der Trennung begann sie plötzlich wieder in die Hosen zu machen... einfach so, aus heiterem Himmel, ohne Vorwarnung. Sie hat diese Trennung sicher sehr belastet, denn ihr Papa war ihr ein und alles.
Wir haben dann beschlossen das ich nicht mehr fahre damit wir
wenigstens jedes Wochenende mit ihr gemeinsam verbringen können.
Auch war meine Gesundheit von diesem permanenten Stress ziemlich
angegriffen. Kein Wunder, wer nur 55 kg wiegt bei 1,74 m und mehr
raucht als isst, dem zeigt der Körper irgendwann das es so nicht
mehr geht.
Im September 1993 kam Cindy in die Schule es war ein großer
Augenblick für sie und für uns natürlich auch ...
Wir feierten dieses Fest mit Familie und Freunden und hatten
bestimmt 20 Gäste ... und es war für sie ein unvergesslicher Tag.
Und so ging sie die nächsten 4 Jahre in Dresden in die Schule,
besuchte nebenbei die Musikschule damit man aus einer "Hummel eine
Biene" machen könnte, wie sich ihre Gesangslehrerin ausdrückte.
Wollte Flöte spielen lernen, ging in den Balletunterricht und in
Leichtathletik. Ja o.k., immer eins nach dem anderen, sie suchte
eben ihr Hobby nach ihren Fähigkeiten und das eine betrieb sie
intensiver und bei einem anderen war schon nach drei Wochen der Spaß
vorbei.
Bei Leichtathletik blieb ich aber dann gnadenlos und so ist sie
etliche Jahre zu diesem Sport gegangen. Sie hatte ja alle guten
Vorraussetzungen, es machte ihr Spaß, sie war sehr groß für ihr
Alter und sehr schlank. Ja und ich habe diesen Sport früher geliebt.
Ich war immer die Schnellste, sprang am weitesten und so habe ich
sicher meinen Ergeiz in sie hineininterpretiert.
In dieser Zeit begann wir mit der Suche nach einem Haus irgendwo
außerhalb oder zumindest am Rand von Dresden. Wir haben einfach
diesen permanenten Autolärm mitten im Stadtzentrum nicht mehr
ausgehalten. Wer die Gegend um den "Goldenen Reiter" kennt, der weiß
vielleicht wovon ich rede.