Pharos von Alexandria

Ort: Alexandria, Ägypten
Entstehungszeit: 299 bis 279 v. Chr. 
Erbauer: Sostratos von Knidos
Maße/Größe: Höhe 115 bis 160 Meter
Schicksal: zerstört durch Erdbeben 1303 und 1323

Der Leuchtturm von Alexandria (nach der Insel auf der er stand auch Pharos genannt) war eines der sieben antiken Weltwunder. In klassischer Zeit hieß er auf altgriechisch ὁ Φάρος Ἀλεξανδρίνος und in Latein turris Pharia oder Pharus Alexandrinus.

Ursprünglich enthielt die antike Weltwunderliste die Stadtmauer von Babylon, die später, da in hellenistischer Zeit zerfallen, durch den Leuchtturm ersetzt wurde.

Pharos war eine kleine Insel nahe der ägyptischen Küste 25 Kilometer westlich des kanopischen Nilarmes, die mit einer künstlichen Landbrücke eine Seite des Eunostos-Hafens von Alexandria darstellte.

Da es der Gegend an natürlichen Landmarken mangelte, und die Schiffe aufgrund des regen Schiffsverkehrs auch Nachts ein- und auslaufen mussten, wurde es für nötig befunden, den Eingang des Hafens zu markieren.

Der Turm wurde von Sostratos von Knidos zu Beginn etwa von 299 bis 279 v. Chr., im Auftrag von Ptolemaios I. und Ptolemaios II. erbaut. Die Arbeiter waren allesamt Sklaven.

Arabische Quellen beschreiben, das der Turm eine Dreigliederung hatte und insgesamt 115 bis 160 Meter (300 ägyptische Ellen) hoch war. Der erste Abschnitt soll demnach ein 65 Meter hoher sich nach oben verjüngender Quader aus Marmorsteinen gewesen sein. Darauf erhob sich ein oktogonaler (oder runder) von Säulen getragener Aufbau mit einer Höhe von ungefähr 30 Metern. Auf diesem befand sich die Laterna in Form eines 9 Meter hohen Zylinders. Sie enthielt das eigentliche Leuchtfeuer (möglicherweise ein Metallhohlspiegel bei Tage und ein Öl- oder Pechfeuer bei Nacht) und bildete den Abschluss, der noch von einer Zeus- oder Poseidonstatue gekrönt wurde.

Pharos von Alexandria - Grafik Mari - Original Wikipedia

Zusätzlich schmückten bucinablasende Tritonen den Absatz zwischen dem zweiten Turmabschnitt und der Laterna.

Um sich zu verewigen, hat der Baumeister Sostratos eine Inschrift in gewaltigen Lettern in den Stein des quadratischen Unterbaus einmeißeln lassen, die er mit Verputz überzog, in den dann der Name des Ptolemaios eingeschrieben wurde. Der Putz verschwand mit der Zeit durch die Witterung und die eingravierten Buchstaben mit Sostratos’ Namen kamen zum Vorschein:

ΣΟΣΤΡΑΤΟΣ ΔΕΞΙΦΑΝΟΥ ΚΝΙΔΙΟΣ
ΤΟΙΣ ΘΕΟΙΣ ΣΩΤΕΡΣΙΝ
ΥΠΕΡ ΤΩΝ ΠΛΩΙΖΟΜΕΝΩΝ

(Sostratos, Dexiphanes' Sohn aus Knidos
Den rettenden Göttern
Im Namen der Seefahrenden errichtet)

Die „Rettenden Götter“ sollen auf Kastor und Pollux Bezug nehmen.

Der "Pharos" war nicht der erste Leuchtturm der Welt - es gab bereits vorher Rundtürme mit Feuerbeschickung als Seezeichen und Meldestation in der Nordägäis - aber er war der bis dato mit Abstand höchste.

Festung des Kait-BayDer Leuchtturm überlebte als jüngstes Weltwunder alle anderen mit Ausnahme der Cheops-Pyramide.

Zwei Erdbeben in den Jahren 1303 und 1323 zerstörten ihn jedoch weitestgehend. Die Trümmer wurden im Meer liegen gelassen. Schließlich ließ sie der zu der Zeit machthabende Sultan der Mameluken, Kait-Bay, heben. Die Steine wurden 1480 in seiner Festung an der Küste verbaut.

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