Tempel der Artemis

Ort: Ephesos ( Türkei )
Entstehungszeit: vor 560 v. Chr.
Erbauer: Lyderkönig Kroisos ( Krösus )
Maße/Größe: Breite 51 m, Länge 105 m, 
das Dach wurde von 127 je 18 Meter hohen Säulen getragen.
Schicksal: 356 v. Chr. von Herostratos angezündet, danach unter dem ephesischen Architekten Cheirokrates wieder aufgebaut; zerstört durch die Goten ( 262 n. Chr.)

Der Tempel der Artemis, auch Artemision, gehört zu den Sieben antiken Weltwundern und lag bei der Stadt Ephesos, in der heutigen Türkei bei Selçuk unweit von İzmir.

In klassischer Zeit nannte man den Tempel: griechisch ὁ ναὸς τῆς Ἀρτέμιδος Ἐφεσίης bzw. τὸ Ἀρτεμίσιον (ho naós tês Artémidos Ephesíês, tó Artemísion), lateinisch Templum Dianae Ephesi(n)ae oder Artemisium Ephesi(n)um.

Der griechischen Stadt Ephesos wurde sagenhafter Reichtum nachgesagt und sie galt – als Hauptstadt der römischen Provinz Asia – als eine der größten Städte der Antike.

Der Tempel wurde auf sumpfigem Gelände errichtet. Erdverfärbungen, die bei Tiefgrabungen beobachtet werden konnten, bestätigen die Nachrichten, dass bei der Vorbereitung des Geländes für den Tempelbau Holzkohle zur Sicherung des moorigen Untergrundes eingebracht wurde. Die Bauarbeiten dauerten 120 Jahre (Baubeginn ca. 560 v. Chr.), die Konstruktion war äußerst schwierig, denn sie bestand aus 127 reich verzierten Marmorsäulen, die schwere Querbalken trugen. Einer der Erbauer des Tempels war der Architekt Chersiphron. Die zwei Meter hohe Artemis-Statue in der Cella war aus Weinrebholz gefertigt und mit Gold und Silber verkleidet. Das Dach wurde aus Zedernholz gefertigt. Heraklit weihte sein Buch über den Logos im Tempel auf dem Altar der Artemis.

Temple of Aartemis - Original Wikipedia
 

Der Tempel fiel im Jahre 356 v. Chr. einer Brandstiftung zum Opfer. Der Täter war Herostratos. Er beging die Tat aus Geltungssucht. Sein Vorhaben, durch das Niederbrennen des Weltwunders, berühmt – und somit unsterblich – zu werden, ist gelungen. Der Sage nach soll in der Nacht des Niederbrennens Alexander der Große geboren sein, der später auch sehr große finanzielle Hilfe zum Wiederaufbau des Tempels leistete. Die aufwändigere Rekonstruktion wurde 262 n. Chr. durch die Goten zerstört, die Reste wurden von den Einwohnern als Baumaterial verwendet. Heute ragt nur noch eine einsame Säule aus dem Sumpfwasser.

Als der Apostel Paulus um das Jahr 55 in die Metropole kam, hatte er angeblich so großen Zulauf, dass viele um den Artemiskult und um ihre wirtschaftliche Existenz gefürchtet haben sollen. Der „Aufruhr des Demetrios“ – eines Silberschmiedes und Herstellers von Devotionalien – ist im 19. Kapitel der Apostelgeschichte beschrieben.

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