Pyramiden von Gizeh
Ort: Gizeh ( Ägypten )
Entstehungszeit: um 2580-2500 v. Chr.
Fläche: 1000 mal 2000 m
Die Pyramiden von Gizeh in Ägypten gehören zu den bekanntesten und ältesten Bauwerken der Menschheit. Sie befinden sich am westlichen Rand des Niltals, etwa acht Kilometer südwestlich der Stadt Gizeh (Gîza). Sie sind rund 15 km vom Kairoer Stadtzentrum entfernt und liegen direkt an der Pyramidenstraße (Scharia el-Ahram). Sie sind das einzige erhaltene der sieben Weltwunder der Antike.
Das Pyramidenfeld von Gizeh war schon seit der ersten Dynastie ein bedeutender Friedhof. Hier konnten große Mastabas der ersten, zweiten und dritten Dynastie ausgegraben werden. Es ist unklar in welchem Umfang der Friedhof und die Pyramiden der vierten Dynastie alte Gräber zerstörten.
Die Pyramiden entstanden etwa zwischen 2580 bis 2500 v. Chr. unter der vierten ägyptischen Königsdynastie. Die Pyramiden wurden auf einem rund 1000 mal 2000 m großen Kalksteinplateau errichtet. Mit den Pyramiden entstanden Nebenpyramiden, Tempelanlagen, Gräberfelder und Arbeiterdörfer.
Große Pyramide - Cheops-Pyramide
Die größte und vermutlich bekannteste Pyramide ist die des Pharao Cheops. Er regierte etwa um 2620 - 2580 (2604–2581) v. Chr. Die mit Kalksteinplatten verkleidete Cheops-Pyramide ist 146,6 m hoch, ihre Seiten sind 230,3 m lang, ihr Neigungswinkel beträgt 51°52'. Sie besteht aus 3 Millionen Steinblöcken, deren Gewicht jeweils 2,5 t beträgt. Im Inneren befindet sich die Große Galerie, 8,5 m hoch und 47 m lang. Den Bau der Pyramide leitete der Baumeister Hemiun.
Mittlere Pyramide - Chephren-Pyramide
Die mittlere der drei Pyramiden ist die des Pharao Chephren. Er regierte
etwa 2558 bis 2532 v. Chr. Die Chephren-Pyramide ist 143,5 m hoch, ihre
Seiten sind 215,3 m lang, ihr Neigungswinkel beträgt 52°20'. Sie verfügt
über einen reliefgeschmückten, 400 m langen Aufweg.
Neben ihr befindet sich
die Große Sphinx von Gizeh.
Kleine Pyramide - Mykerinos-Pyramide
Die kleinste der drei Pyramiden ist die des Pharao Mykerinos. Er regierte etwa 2532 bis 2503 v. Chr. Die Mykerinos-Pyramide ist 62 m hoch, ihre Seiten 108 m lang, und ihr Neigungswinkel beträgt 51°' und ist damit fast identisch mit dem der beiden anderen Pyramiden.
Nach der 4. Dynastie
Im ganzen Alten Reich war Gizeh ein bedeutender Friedhof und wurde wohl erst am Beginn der Ersten Zwischenzeit aufgegeben. Es gibt wenige Reste aus dem Mittleren Reich, vor allem fällt auf, dass sich kaum ein Totenkult an den Pyramiden belegen lässt. Aus dem Neuen Reich und der Spätzeit gibt es dagegen wieder bedeutende Grabanlagen in Gizeh. Es sind Restaurrierungsarbeiten an den Tempeln und Pyramiden bezeugt.
Theorien
Die verbreitete Theorie zur Funktion der Pyramiden besagt, dass diese als
Grabstätten dreier Pharaonen gedacht waren. Die Pyramiden bilden das Zentrum
einer riesigen Nekropole des Alten Reiches. Daneben ist auch die Theorie
verbreitet, dass die Pyramiden vor allem einer rituellen Funktion dienten.
Entgegen früherer Annahmen ist man heutzutage der Ansicht, dass keineswegs
eine Armee von Sklaven diese Bauwerke errichtet hat. Vielmehr sollen sie von
Bauern aus dem ganzen Land erbaut worden sein, welche in der unfruchtbaren
Jahreszeit des Ackerbaus zu dieser Arbeit herangezogen wurden.
Laut einer sehr umstrittenen Hypothese von Robert Bauval und Adrian Gilbert
soll die Anordnung der drei Pyramiden an den Oriongürtel angelehnt sein.
Demzufolge wären die Pyramiden viel älter als bisher angenommen und um das
Jahr 10.500 v. Chr. errichtet worden. Zu dieser Zeit stimmte laut Bauval und
Gilbert die sich mit der Zeit veränderte Konstellation der drei Sterne des
Oriongürtels mit der Positionierung der drei Pyramiden von Gizeh exakt
überein.
Angeblich wird diese Theorie von Daten der Sphinx unterstützt, welche um
dieselbe Zeit wie die Pyramiden von Gizeh erbaut worden sein soll. Nach
Ansicht dieser Forscher schaut die große Sphinx um 10500 v. Chr. zum
Zeitpunkt der Tag-und-Nacht-Gleiche exakt in das Sternbild des Löwen. Damit
fände sich auch eine Erklärung, warum die Sphinx einen Löwenkörper hat. Da
Bauval jedoch falsche Messwerte benutzte, kann diese Theorie inzwischen als
eindeutig widerlegt gelten.
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