Nahrungsaufnahme
Die
erwachsenen Tiere (Imago), auch Falter genannt, nehmen mit ihrem
Rüssel nur flüssige Nahrung auf, meist Blütennektar. Der Rüssel ist
bei vielen Schmetterlingen mehr oder weniger zurückgebildet. Diese
Schmetterlinge können keine Nahrung mehr aufnehmen.
Eine Ausnahme bilden die Urmotten, die noch Mandibeln besitzen und
Blütenpollen fressen. Einige Pflanzen mit tiefen Blütenkelchen
können nur von Schmetterlingen bestäubt werden. Wenige
Schmetterlingsarten ernähren sich von Tierexkrementen.
Die Nachtfalter-Arten Lobocraspis griseifusa, Arcyophora spp. und
Filodes fulvidorsalis der Familien Zünsler (Pyralidae), Eulenfalter
(Noctuidae) und Spanner (Geometridae) aus Afrika, Brasilien und
Süd-Ost-Asien trinken Tränenflüssigkeit. Durch Irritation des
Augapfels wird die Tränenproduktion des Opfers stimuliert.
Einige tränenflüssigkeitstrinkende (lachryphage) Falterarten saugen
ebenfalls gerne Blut aus offenen Wunden. Bei einigen anderen
subtropischen Arten wie Calyptra eustrigata, Calyptra minuticornis,
Calyptra orthograpta und Calyptra labilis der Familie Eulenfalter (Noctuidae)
und der Gattung Calyptra aus Südost-Asien ist der Saugrüssel zu
einem Stechrüssel umgebildet und kann bis zu 7 mm tief in die Haut
des Wirtstieres eindringen. Diese Schmetterlingsarten ernähren sich
vom Blut bestimmter Säugetiere und des Menschen. Sie können daher
auch Krankheitserreger übertragen.
Die Raupen, welche völlig anders gestaltet sind, als die Imagines,
in die sie sich durch Metamorphose verwandeln (Holometabolismus),
ernähren sich auch von anderen Dingen.
Die Raupen der meisten Schmetterlingsarten ernähren sich von
verschiedenen höheren Pflanzen, insbesondere deren Blättern, wobei
viele Arten auf bestimmte pflanzliche Wirte spezialisiert sind.
Einige Arten ernähren sich aber auch anders. Manche sind sogar
zoophag, darunter die Raupe des hawaiianischen Weichtierfressers (Hyposmocoma
molluscivora), welche sich vor allem von sehr kleinen Schnecken
ernährt, die sie mit ihren seidenen Spinnfäden an ihrer Sitzstelle
festklebt. (Wikipedia)