DER SCHMETTERLING UND DER MENSCH
Wegen ihrer oft großen und farbenprächtigen Flügel gehören die Schmetterlinge, zumindest die Tagfalter, zu den beliebtesten Insekten und stellen zusammen mit etlichen Käferarten begehrte Sammelobjekte dar.
Bei
einzelnen Arten, speziell seltenen mit einem stark eingeschränkten
Verbreitungsgebiet, gelten Sammler als eine Ursache für den
Rückgang. Insbesondere bei ohnehin instabilen Populationen kann
Sammeln den Ausschlag zum Verschwinden geben. Nach Ansicht einiger
Experten werde die Gefährdung durch Sammlungstätigkeit erheblich
überschätzt, diese sei auch keineswegs beim Sammeln mit einer
wissenschaftlichen Zielsetzung gegeben. Ein Sammler würde in seinem
Leben kaum die Zahl an Faltern erbeuten, die ein Meisenpärchen
während ihres Daseins vertilgen. Dieser Vergleich erscheint insofern
hinfällig, als doch gerade gezielt Arten ausgesucht werden. Zumeist
werden dann besonders die größten und frischesten Exemplare
gesammelt, was zu einer negativen Auslese führt. Ferner sind die
Imagines vor der Erbeutung durch Tiere relativ sicher, denn die
natürliche Reduktion des Bestandes beispielsweise durch Meisen
findet vor allem im Larvenstadium statt. Nur jedes hundertste bis
tausendste Ei wird also in der Natur die Metamorphose vollenden. Das
Erbeuten am Ende dieser Kette stellt daher den schwersten denkbaren
Eingriff dar. Aus dem gleichen Grunde gibt es auch kaum Argumente
für das Sammeln und Züchten von einzelnen Eiern.
In vielen asiatischen Staaten werden Schmetterlinge im industriellen
Maßstab gesammelt, um ihre Flügel für Mosaike oder Kitsch zu
verwenden. Auch besonders seltene Arten werden auf Insektenbörsen
hoch gehandelt und im großen Maßstab geschmuggelt. Insofern ist in
Mitteleuropa das Sammeln ein relativ geringer Faktor für das
Aussterben von Schmetterlingen, vor allem für den europäischen Markt
wird jedoch außerhalb Europas "geerntet".
Das Sammeln von Nachweisexemplaren ist bei vielen Arten
unverzichtbar zur Bestimmung, jedoch hat die moderne Fotografie hier
eindeutig den Vorrang. Bei vielen Arten ist eine Genitalbestimmung
nötig, die nur am toten Tier durchzuführen ist. (Wikipedia)