Taubenschwänzchen
Das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Schwärmer (Sphingidae). Wegen seines Flugverhaltens, das dem eines Kolibris ähnelt, wird er auch Kolibrischwärmer genannt.
Beschreibung
Die Vorderflügel des Taubenschwänzchens sind braun und unauffällig quer gestreift, die sehr kleinen Hinterflügel sind orange und im Saumbereich schwärzlich. Am Hinterleibsende trägt es einen braun-schwarzen Haarbüschel. Der Körper des Taubenschwänzchens wirkt gedrungen, auffällig ist der mehrere Zentimeter lange Rüssel. Die Spannweite beträgt vier bis fünf Zentimeter. Die Raupe des Taubenschwänzchens ist unauffällig grün mit hellerem Seitenstreifen.
Flugzeit
Bei den in Mitteleuropa eingewanderten Faltern werden zwei Hauptgenerationen im Juni und im August oder September gebildet. Dazwischen kommen kleinere Bruten vor. In südlicheren Gebieten werden drei bis vier Generationen beobachtet.
Lebensweise
Die Raupe ist oft auf Labkraut (Galium
verum), der Gemeinen Nachtkerze, Rubia, Carduus, Phlox, Petunia,
Aster, Centaurea und Stellaria zu finden. Das Taubenschwänzchen ist
tagaktiv, in den Monaten Mai bis November kann man es an
Waldrändern, bei einem Angebot passender Blüten aber auch in Gärten
beobachten. Besonders anziehend für die Taubenschwänzchen sind
Geißblattgewächse Lonicera. Der Flug des Taubenschwänzchens ist sehr
schnell und wendig, sein Flugverhalten ähnelt dem von Kolibris: es
steht im Schwirrflug vor den Blüten und saugt mit seinem langen
Rüssel Nektar.
Die Schlagfrequenz der
Flügel beträgt dabei circa 80 Schläge in der Sekunde, was zu einem
hohen Energieverbrauch führt. Dies muss durch eine entsprechend hohe
Nektaraufnahme ausgeglichen werden. Ein Taubenschwänzchen kann
deshalb bis zu 100 Blüten in der Minute aussaugen. Immer wieder
berichtete Beobachtungen von Kolibris in Deutschland lassen sich auf
das Taubenschwänzchen zurückführen.
Verbreitung
Taubenschwänzchen sind in Mitteleuropa Zuwanderer aus dem Mittelmeerraum. In den Sommermonaten bringen sie hier zwei bis drei Generationen hervor. Es steht fest, dass Einzelexemplare auch im Mitteleuropäischen Raum überwintern können (beispielsweise in der Oberrheinebene, Niederrhein und im Saarland), in der Regel wandern die Taubenschwänzchen im Lauf der frostfreien Zeit aus Südeuropa nach Norden. Besonders bei langen Wärmeperioden (z. B. Sommer 2003) wandern sie bis hoch an die Küste von Nord- und Ostsee.
Informationen aus
Wikipedia