Tagpfauenauge
Merkmale
Bei einer Spannweite von fünf bis sechs Zentimetern sind die
Flügeldecken auf der Oberseite rotbraun in der Grundfarbe; auf jedem
Flügel befindet sich ein großer, schwarz, blau und gelb gefärbter
Augenfleck. Die Unterseite ist von schwarzer Farbe.
Verbreitung
Das Tagpfauenauge ist in Europa von Irland bis Nordspanien und in
Asien bis Japan verbreitet. Es fehlt in Afrika und im nördlichen
Skandinavien.
Flugzeit
In Mitteleuropa treten zwei Generationen auf: Die Imagines der
ersten Generation fliegen von Juni bis August, die der zweiten von
August bis Oktober. Überwinterte Falter können bereits von März bis
Mai beobachtet werden.
Lebensweise
Die schwarzen, dornenbewehrten Raupen leben in Gemeinschaftsnestern
bzw. in Gespinsten an Brennnesseln (Urtica spec.), sehr selten auch
an Hopfen (Humulus lupulus). Diese Gespinste können unter Umständen
die gesamte Pflanze überziehen. Wenn die Raupen größer werden,
entfernen sie sich etwas von den Gespinsten, da deren unmittelbare
Umgebung zu diesem Zeitpunkt meist schon kalgefressen ist. Vor der
Verpuppung schwärmen die Raupen aus und entleeren ihren Darm.
Die Raupen hängen sich zum Verpuppen meist an Blattunterseiten auf (Stüzpuppe).
Die grüne Puppe ändert mit der Zeit ihre Farbe und wird bräunlicher.
Nach etwa 2 Wochen schlüpfen die Falter. Diese unternehmen nach dem
Schlupf stets kürzere Wanderungen, die jedoch nur auffallen, wenn
sie in Schwärmen wandern. Die ausgewachsenen Falter besuchen oft
Disteln (Carduus spec.), sind aber im Gegensatz zu ihren Raupen
anspruchslos bis vielseitig, da sie ihren Nektar an sehr
unterschiedlichen Blüten saugen. Zur Überwinterung verweilen sie
„zusammengeklappt“ auf Dachböden, in Kellern oder Höhlen.
Abschreckung von Fressfeinden
Als langlebiger Schmetterling verfügt das Tagpfauenauge über einen
sehr wirksamen Schutz gegen seine Fressfeinde. Im Ruhezustand mit
zusammengeklappten Flügeln sehen Vertreter dieser Art eher wie dürre
Blätter aus. Bei drohender Gefahr wird bei ihnen ein
Bewegungsprogramm ausgelöst, bei dem sie ihre Flügel ruckartig
auseinanderklappen, dabei ein zischendes Geräusch erzeugen und ihre
augenförmige Flügelzeichnung zeigen. Zoologen der Universität
Stockholm haben durch vergleichende, experimentelle Versuche
herausgefunden, dass bei dieser Abwehrstrategie von dem auf der
Flügeloberseite befindlichen Augensignal die größte
Abschreckungswirkung ausgeht.
Informationen aus
Wikipedia