Auf Burg Prunn im Altmühltal
wurde eine der schönsten Handschriften des Nibelungenliedes, der Prunner
Codex, aufgefunden. Diese Handschrift befindet sich heute in der
Bayerischen Staatbibliothek in München.
Jedenfalls beginnt so das Nibelungenlied - der bedeutendste
mittelhochdeutsche Heldengesang. Es entstand aus verschiedenen, in den
germanischen Stämmen, besonders burgundischen und fränkischen, gesondert
entwickelten Sagenkreisen, die mündlich überliefert wurden.
Das Nibelungenlied ist das Ergebnis einer langen Entwicklung, in der
geschichtliche Ereignisse sagenhaft verherrlicht werden.
Die überlieferte, verbindliche Fassung ist das Werk eines oberdeutschen
(österreichischen) Geistlichen. Er bearbeitete die alte, während der
Völkerwanderungszeit (viertes bis sechstes Jahrhundert) spielende
Heldendichtung im Sinne der zeitgenössischen höfischen Dichtung.
Entstanden ist das Nibelungenlied wahrscheinlich zwischen 1198 und 1204,
vermutlich im Umkreis des Bischofs Wolfger in Passau an der Donau.